Ernährung: Fades Essen an Ganztagsschulen

Verbraucherzentrale NRW schickt Prüfer in die Mensen.

Düsseldorf. Schlechte Noten erteilt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dem Essen an Ganztagsschulen. "Labbrig, fad und arm an Nährstoffen", sei die Verpflegung an vielen Schulen, kritisierten die Verbraucherschützer gestern in Düsseldorf. "Das gängige Angebot verdirbt Kindern oftmals den Appetit." Abhilfe soll jetzt eine neutrale Prüfung schaffen. Gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein werde sie künftig als erste überregionale Instanz eine Beurteilung des Speisenangebots anbieten, kündigte die Verbraucherzentrale an. "Bislang werden die Leistungen der Anbieter nicht fundiert kontrolliert und verbessern sich folglich auch nicht." Speziell geschulte Studenten prüfen - entweder auf Vorschlag der Schule oder des Anbieters selbst - Produktion, Transport und Behandlung der Lebensmittel, Hygiene sowie die Attraktivität des Speiseplans. Bei erfolgreich bestandenem Test erhalten die Anbieter ein auf drei Jahre befristetes Zertifikat. Die zwischen 200 bis 1000 Euro liegenden Kosten des Testverfahrens zahlen die Teilnehmer. Positive Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht. Anbieter, die durch das Prüfungsraster fallen, erhalten Hinweise zur Verbesserung ihrer Leistungen, werden jedoch nicht öffentlich an den Pranger gestellt.

Wenn Schüler mitreden dürfen, kommt auch Gesundes auf den Tisch

An den Schulen reicht das Angebot vom einfachen Menü-Bring-Dienst über Vollwertkost-Caterer bis zum Selberkochen mit den Schülern. Dabei gilt: Je stärker die Schüler an der Zusammenstellung des Essens beteiligt sind, desto eher sind sie bereit, gesunde Kost zu verspeisen.Das Essen gibt es allerdings nicht gratis. Die Wohlfahrtsverbände kritisieren, dass viele Kinder aus ärmeren Familien wegen der hohen Kosten für das Mittagessen von diesem Angebot ausgeschlossen werden. Einen Beitrag von 50 Euro pro Monat könnten sich viele Familien nicht leisten.

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