Erste Liebe: Wenn die beste Freundin einen Freund hat
Kontakt mit Jungen belastet die Beziehung. Sie kann zerbrechen.
Frankfurt. Beste Freundinnen teilen alles: Ihre Freizeit, ihre Träume, ihre größten Geheimnisse. Die beste Freundin ist so etwas wie ein Fels in der Brandung. Wenn sie aber plötzlich einen Freund hat, kann das die Beziehung auf eine harte Probe stellen. Denn hat die Eine plötzlich einen Partner, bleibt die Andere erstmal außen vor - die Freundschaft kann dadurch sogar zerbrechen.
Franziska Fehn hat so einen Fall in ihrem Freundeskreis erlebt. Eine Freundin aus der Schule bat die 16-Jährige um ihren Rat: "Sie war traurig und enttäuscht, weil ihre beste Freundin plötzlich keine Zeit mehr für sie hatte", erzählt die Schülerin aus Frankfurt. "Plötzlich hatte sie niemanden mehr, mit dem sie ihre Freizeit verbringen oder Probleme bereden konnte." Der Grund war ein Junge.
Seitdem er auf der Bildfläche erschienen war, herrschte Funkstille zwischen den Freundinnen, die früher jede Minute zusammen verbrachten. Die frisch Verliebte meldete sich nicht mehr oder sagte Verabredungen kurzfristig ab. Und fand sie doch einmal Zeit für ein Treffen oder ein längeres Telefonat, redete sie ständig nur von ihrem Schwarm. "Es ging nur noch um ihn", sagt Franziska.
"Viele Mädchen haben Angst, durch eine Beziehung die beste Freundin zu verlieren", beobachtet Eveline von Arx vom Dr. Sommer-Team der "Bravo". Mädchenfreundschaften sind dabei oft viel enger als Freundschaften zwischen Jungen. Anja Gerstberger, Herausgeberin des Online-Jugendmagazins "Juppidu", beschreibt die Besonderheit so: "Mädchenfreundschaften sind in der Regel besonders innig und damit auch verletzlich."
Eva Breitenbach: Mädchenfreundschaften in der Adoleszenz, Leske + Budrich, ISBN: 978-3-810-02702-3, 27,90 Euro;
Patricia Schröder: Beste Freundin, blöde Kuh, Arena ISBN: 978-3-401-05885-6, 9,95 Euro.