Falsche Vorstellungen über Partner entlarven
Herxheim (dpa/tmn) - Den anderen kennen wie sich selbst - das ist nicht für jeden Beziehungspartner ein Traum. Realistisch sei dieser Gedanke ohnehin nicht, sagen Experten. Die meisten wissen weniger übereinander, als sie denken.
Am Anfang einer Beziehung wollen Partner so viel wie möglich über den anderen erfahren. Mit der Zeit entsteht der Eindruck, den anderen in- und auswendig zu kennen. „Das ist aber ein Trugschluss, schließlich verändern sich Menschen“, sagt Felicitas Heyne, Psychologin und Autorin aus Herxheim in Rheinland-Pfalz.
Eine weitere Falle sei, von sich auf den anderen zu schließen. Paare sollten sich deshalb regelmäßig Auszeiten nehmen, um zu überprüfen, wie viel sie tatsächlich voneinander wissen. Dabei kann ihnen eine kleine Übung helfen: Jeder sollte über den anderen eine Reihe von Fragen beantworten und anschließend vom Partner prüfen lassen, ob man Recht hatte.
Interessante Fragen können beispielsweise sein: Hat mein Partner ein Vorbild? Welche Träume würde mein Partner gerne verwirklichen? Welche unserer Freunde bereichern in den Augen meines Partners unserer Beziehung, welche belasten sie eher? Abzuklopfen, was der andere über einen denkt, biete die Chance, falsche Vorstellungen gerade zu rücken.
Auch im Alltag sollten Paare versuchen, miteinander im Gespräch zu bleiben - über den Punkt hinaus, was es zu essen geben soll. Oft reichten simple Fragen wie „Wie geht es dir?“ oder „Bist du glücklich?“. Dabei sollten auch knappe Antworten akzeptiert werden. „Bohren Sie nicht nach, etwa 'Ich merke doch, dass dich etwas beschäftigt'“, rät Heyne. Denn dadurch fühle sich der andere schnell bevormundet und mache dicht.