Gezielte Fragen stellen: Senioren als Familien-Ratgeber
Nürnberg (dpa/tmn) - Senioren sind in der Familie oft die erste Anlaufstelle, wenn Kinder oder Enkel Rat suchen. Wenn Ältere aber gesundheitlich beeinträchtigt sind, wird das weniger. Sie werden geschont, weil die Familie sie mit den Schwierigkeiten und Fragen nicht belasten will.
Manch einer einer fühlt sich dann nicht mehr genug eingebunden. Um wieder etwas mehr teilzuhaben, sollte man bei Gelegenheit Kindern und Enkeln möglichst konkrete Fragen stellen, rät Frieder R. Lang. Er ist Prof. für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. „So kann man zeigen, dass man die Situation sehr gut kennt und sich entsprechend präzise erkundigen kann.“
War vielleicht vor kurzem eine Prüfung oder ein berufliches Ereignis? „Es hilft sehr, sich dann zeitnah zu erkundigen, wie es denn lief. Damit schafft man eine gute Basis für weitere Erzählungen und Vertrauen.“ Wichtig ist aber, sich mit Tipps zunächst zurückzuhalten und erstmal zu warten, bis man einmal wieder gefragt wird, rät Lang. „Unerbetene Ratschläge der Eltern oder Großeltern kommen in aller Regel nämlich nicht gut an.“