Großeltern sollten Kind ermahnen dürfen
Fürth (dpa/tmn) - Ein barsches Wort zu Oma oder dem Nachbarn: Dann sollte ein mahnender Hinweis an das Kind unmittelbar von der betroffenen Person kommen. So können Kinder leichter nachvollziehen, was sie anders machen müssen.
Kinder verhalten sich im Umgang mit anderen Erwachsenen nicht immer so, wie es sich Eltern wünschen. Beispielsweise formulieren Kinder ihre Wünsche, Vorstellungen oder Meinungen gegenüber Großeltern nicht immer freundlich, sondern lassen ihre Stimmung unkontrolliert erkennen. „Umgangsformen müssen Kinder erst lernen, und Lernen braucht Zeit“, sagt Diplom-Psychologin Karin Jacob von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke).
Die jeweiligen Gesprächspartner können dem Kind in Situationen, in denen es sich unfreundlich verhält, erklären, was ihnen nicht gefällt und was sie sich zukünftig stattdessen wünschen. Dadurch unterstützen sie es in seinem Lernprozess. Kommt der Hinweis unmittelbar von der betroffenen Person, ist es für Kinder leichter nachzuvollziehen. Eltern sollten deshalb anderen Erwachsenen erlauben, Konflikte direkt mit dem Kind anzusprechen und darauf vertrauen, dass die Beteiligten eine angemessene Lösungen finden.
Eltern können den Lernprozess unterstützen, indem sie das Thema Umgangsformen immer wieder aufgreifen. Konflikte sollten aber von den Personen gelöst werden, die direkt beteiligt sind, sagt Jacob.