Halbseitige Lähmung beim Kind kann Schlaganfall-Zeichen sein
Köln (dpa/tmn) - Treten bei Kindern Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Lähmungen auf, denken Eltern wie Ärzte oft nicht an einen Schlaganfall. Doch auszuschließen ist ein Gehirnschlag bei jungen Patienten nicht.
Auch Kinder und Jugendliche können einen Schlaganfall bekommen. Das ist allerdings selten. Etwa 300 Heranwachsende sind in Deutschland pro Jahr betroffen. Darauf weist Hans-Jürgen Nentwich vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln hin. Anzeichen können Lähmungen, Schwäche oder Zuckungen bei einer Körperhälfte sein.
Auch starke Kopfschmerzen, eventuell mit Erbrechen, eine undeutliche Sprache oder Schluckbeschwerden sind laut Nentwich Warnsignale. Darüber hinaus kann es zu Sehstörungen wie Doppelbildern oder verschwommener Sicht sowie zu Gangunsicherheit kommen. Um Folgeschäden zu vermeiden, ist es wichtig, den Schlaganfall früh zu erkennen und zu behandeln.
Herz- und Gefäßerkrankungen, eine gerade überstandene Infektion, Krebs oder eine Blutgerinnungsstörung steigern die Gefahr für einen Schlaganfall in jungen Jahren. Bei Vorschulkindern ereignet er sich häufig infolge eines Infekts, vor allem mit Windpocken. Bei Jugendlichen gelten Krebsleiden oder systemische Erkrankungen beispielsweise des Immunsystems als vorwiegende Auslöser.