Jugendliche und Erwachsene haben im Alltag wenig gemeinsam

Allensbach (dpa/tmn) - Leben Jugendliche in einer anderen Welt namens Pubertät? So kommt es zumindest den meisten Deutschen vor. Sie haben das Gefühl, nur wenig mit den 14- bis -17 Jährigen gemeinsam zu haben.

Jugendliche und Erwachsene leben in sehr unterschiedlichen Welten - so empfindet es die Mehrheit der Deutschen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hervor. Fast drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland (73 Prozent) empfinden die Differenzen als „stark“ beziehungsweise „sehr stark“.

Innerhalb der Familie werden die Unterschiede zwischen Eltern und ihren jugendlichen Kindern dagegen deutlich geringer wahrgenommen: Nur ein Drittel der Eltern (33 Prozent) hat den Eindruck, ihr Nachwuchs lebe in einer ganz anderen Welt als sie selbst. Die Studie hatte das Unternehmen Jacobs in Auftrag gegeben.

Ein Grund für die größere Vertrautheit in Familien könnte der regelmäßige Austausch sein: Zwei Drittel der Eltern (67 Prozent) unterhalten sich täglich oder sogar mehrmals täglich länger mit ihren 14- bis 17-jährigen Kindern. Bei den 40- bis 54-jährigen Kinderlosen sprechen nur 8 Prozent mit Jugendlichen.

Eltern unterhalten sich mit ihrem Nachwuchs vor allem über Schule, Hobbys, deren Ängste und Sorgen sowie die Berufs- oder Studienwahl. Nicht alle Themen sind den Jugendlichen aber angenehm: Während die Mehrheit gerne mit Mutter oder Vater über Freizeitaktivitäten spricht (88 Prozent), sind Sorgen und Ängste für gut die Hälfte (54 Prozent) kein beliebtes Gesprächsthema. Ganz unangenehm ist Jugendlichen das Thema Liebe und Sexualität: 84 Prozent der 14- bis 17-Jährigen möchte darüber mit den Eltern nicht sprechen. Die feste Freundin oder der feste Freund sind für 58 Prozent als Gesprächsthema tabu.