Kinder mit Bildern aus Norwegen nicht alleine lassen

München (dpa/tmn) - Die Anschläge in Norwegen bestimmen die Nachrichten im Fernsehen seit Tagen. Eltern sollten ihre Kinder mit den oft grausamen Bildern nicht alleine lassen. Experten raten aber davon ab, das Thema komplett zu verschweigen.

Die Geschehnisse in Norwegen seien für Kinder besonders belastend, weil bei dem Anschlag auf ein Ferienlager Gleichaltrige ums Leben gekommen seien, erklärt der Programmratgeber Flimmo. „Das macht die Distanzierung schwieriger, da die Mädchen und Jungen die Geschehnisse auf sich beziehen können und sich fragen, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind“, erklärt die Einrichtung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien in München.

Eltern sollten die Sendungen gemeinsam mit ihren Kindern anschauen und auf Fragen oder Ängste eingehen. Als Faustregel gilt laut Flimmo, dass die Nachrichten des Erwachsenenprogramms erst ab etwa 13 Jahren eine Option sind. Noch besser geeignet sind spezielle Kindernachrichten. Diese Sendungen verzichten auf grausige Details oder Bilder und fassen die Geschehnisse kindgerecht zusammen. Zudem wird das Thema aus einer Kinderperspektive aufbereitet.

Flimmo rät aber davon ab, beängstigende Themen im Familiengespräch auszusparen. Sonst könnten übertriebene Ängste aufkommen. „Hilfreich ist im Zusammenhang mit den Anschlägen in Oslo und Umgebung sicher auch, darauf zu verweisen, dass solche Taten Einzelfälle sind“, empfiehlt Flimmo.