Kindern Online-Risiken bewusst machen

Stuttgart (dpa) - Ob Abofallen, Cybermobbing oder Pornografie - Eltern haben viele Gründe, sich um die Sicherheit ihrer Kinder im Internet zu sorgen. Damit Kinder online sicher unterwegs sind, sollten Eltern genau hinsehen und ihnen die Risiken bewusst machen.

Kinder haben nach Ansicht von Jugendschützern bei Facebook und Co. nichts verloren. Zum „Safer Internet Day“ am Dienstag (7. Februar) fordern sie die Eltern auf, genau zu kontrollieren, wie ihre Kinder Soziale Online-Netzwerke nutzen. „Facebook ist ein Angebot für Erwachsene und als Einstieg in die Welt der Sozialen Netzwerke für Kinder ungeeignet“, warnt der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation, Thomas Langheinrich.

Kinder könnten die Konsequenzen ihres Tuns in solchen Netzwerken noch gar nicht abschätzen, sagt Langheinrich. Deshalb seien die meisten Netzwerke eigentlich auch erst ab dem 13. Lebensjahr zugelassen. Dies hindere Kinder jedoch nicht daran, sich schon vorher in diesen Gemeinschaften zu tummeln. Nach der aktuellen KIM-Studie haben 57 Prozent der 6- bis 13-Jährigen einen Internetzugang. Von ihnen seien zwei Fünftel in einem Sozialen Netzwerk angemeldet.

Katja Knierim von jugendschutz.net will das Internet keineswegs verteufeln. „Das Medium bietet große Chancen. Wichtig ist aber auch, sich der Risiken bewusst zu sein.“ Sie kritisierte zudem den Marktführer Facebook. Er schaffe immer neue Funktionen wie die Chronik oder die Gesichtserkennung, die für ungeübte Anwender zusätzliche Risiken brächten.

Wollen Eltern das Surfverhalten ihrer Kinder besser verstehen, sollten sie sich deren Lieblingsseiten im Internet zeigen lassen. Dabei reagieren Erwachsene aber besser nicht abwertend auf Dinge, nur weil sie das Interesse des Nachwuchses nicht nachvollziehen können. Sinnvoller sei es, dem Kind neue Seiten oder Blogs vorzuschlagen, um es so auf andere Dinge neugierig zu machen, rät das Netzwerk Insafe.

Eltern sollten zudem mit ihren Kindern über die Bedeutung persönlicher Daten sprechen und zusammen mit ihnen die Sicherheitseinstellungen durchgehen. Um das Surfverhalten ihrer Kinder gut im Blick zu haben, ist ein Computer im Kinderzimmer eher ungeeignet. Besser ist ein Platz im Wohnzimmer oder einem anderen Gemeinschaftsraum.

Auch über Kettenbriefe sollten Eltern mit ihren Kindern sprechen. Häufig geht es um die Hilfe für Katastrophenopfer oder ein erfolgversprechendes Gewinnspiel. Der Empfänger wird dazu aufgefordert, die Nachricht an möglichst viele Empfänger weiterzuleiten. Dahinter steckt fast immer der Versuch, eine möglichst große Verbreitung zu erreichen. Darauf weist der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) hin.

Für Downloads und Bestellungen sollten Regeln ausgemacht werden. Am besten wird mit den Kindern vereinbart, dass sie die Eltern fragen, bevor sie etwas herunterladen oder an einem Gewinnspiel teilnehmen. Darüber hinaus sollten Kinder nicht auf Kreditkartennummern zugreifen können, warnt die Initiative Schau hin.