Medienexperte: Zu viele Kinder schauen abends fern
Stuttgart (dpa) - Flimmerkiste aus am späten Abend: Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) hat Eltern dazu aufgerufen, ihren Kindern am späten Abend den Fernsehkonsum zu verbieten.
„Es ist erschreckend, wenn regelmäßig 130 000 Kinder unter zwölf Jahren etwa die RTL-Sendung Dschungelcamp nach 22.00 Uhr gesehen haben. Zu dieser Zeit gehören Kinder ins Bett und nicht vor den Fernseher“, sagte LFK-Präsident Thomas Langheinrich zum Start der Bildungsmesse „didacta“ (22. bis 26. Februar) in Stuttgart.
Bei manchen Eltern und Kindern fehle das Bewusstsein dafür, dass Filme nicht ohne Grund eine Altersbeschränkung haben. So dürfen Streifen, die für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet sind, nicht vor 22.00 Uhr gezeigt werden. Erst von 23.00 Uhr an dürfen Filme mit einer Altersbeschränkung für unter 18-Jährige laufen.
Langheinrich fügte hinzu: „Auch Altersbeschränkungen bei Videospielen laufen ins Leere, wenn etwa ältere Jugendliche ihre jüngeren Geschwister für sie ungeeignete Baller-Games spielen lassen.“ Zudem müssten die Kinder selbst im Umgang mit neuen und alten Medien gestärkt werden. Langheinrich erinnerte an die Web-Seiten „internet-abc.de“, „handysektor.de“ und „klicksafe.de“, die junge Menschen und ihre Eltern über den sicheren Umgang mit Internet und anderen Medien informierten.