Medikamente besser ins Handgepäck - Reisetipps für Senioren
Bonn (dpa/tmn) - Eine neue Kultur kennenlernen, fremde Orte erkunden oder einfach nur ausspannen - das wünschen sich viele im Urlaub. Das Alter spielt dabei keine Rolle mehr.
„Jeder kann heutzutage eigentlich reisen“, sagt Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga. Für Ältere gibt es aber vor der Abreise und unterwegs ein paar Punkte zu bedenken.
Das fängt bei der Wahl des Reiseziels an. Wer etwa Probleme mit dem Kreislauf hat, wählt am besten kein Ziel hoch in den Bergen. Für Allergiker seien luftige Höhen hingegen empfehlenswert. Auch ein Reiseziel am Meer ist gut geeignet. „Im Zweifel sollte man seinen Arzt fragen“, rät Hackler. Auch sollte man sich genau informieren, wie das Wetter am Ziel zur jeweiligen Reisezeit ist. Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist und etwa einen Rollator benötigt, sollte eine barrierefreie Unterkunft buchen.
Bei der Anreise mit dem Flugzeug gehören gerade kälteempfindliche Arzneimittel besser ins Handgepäck. Denn im Frachtraum kann es mitunter ziemlich kalt werden. Darauf weist die Apothekerkammer Hamburg hin. Zum Beispiel Insulin kristallisiert bei null Grad und verliert seine Wirkung. Außerdem kann es passieren, dass das Gepäck verloren geht. Für einen solchen Fall sollte man unbedingt benötigte Medikamente für ein paar Tage auf Vorrat im Handgepäck dabei haben. Hackler empfiehlt, wenn möglich die benötigten Arzneimittel in flüssiger Form mitzunehmen - dann ist man bei der Einnahme nicht auf ein Glas Wasser angewiesen.
Herzkranke sollten vor dem Urlaub mit ihrem Arzt klären, ob sie auf Reisen gehen können oder nicht. Gibt der sein Okay, lassen Betroffene sich am besten rund drei Wochen vor Reisantritt noch mal durchchecken. Das rät die Deutsche Herzstiftung in ihrem kostenlosen Reise-Set für Herzpatienten. Außerdem sollte man Unterlagen wie OP-Bericht oder den Beipackzettel notwendiger Medikamente mitnehmen. Vorab klärt man den eigenen Krankenversicherungsschutz im Ausland und packt die entsprechenden Unterlagen ein. Im Ausland müssen Behandlungen oft bar bezahlt werden. Am besten schließt man außerdem eine Rückholversicherung und Reiserücktrittsversicherung ab.