Ohne Puder und Wechselstress: Tipps zum Wickeln
Karlsruhe (dpa/tmn) - Tipps und Meinungen zum Wickeln gibt es viele. Letztlich müssen Eltern selbst herausfinden, was ihrem Baby guttut. Oft klappt das Windelwechseln ohne eine ganze Batterie an Hilfsmitteln am besten.
Am Anfang ist es viel Theorie, nach wenigen Tagen beherrschen Eltern das Wickeln blind. Im Handel werden sie allerdings mit unzähligen Cremes, Windeltypen und Reinigungsprodukten konfrontiert. Die Hebamme Juliane Martinet aus Karlsruhe gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Stoff- oder normale Windeln?
„Das ist eine Glaubensfrage“, sagt Martinet. Bei Stoffwindeln müssen sich Eltern auf viel Wäsche einstellen und für die Erstausstattung 600 bis 800 Euro in die Hand nehmen. Außer Windelhöschen braucht das Kind zusätzlich Überhöschen. Herkömmliche Windeln können dagegen empfindliche Babyhaut reizen. Denn sie enthalten Chemikalien, die Stuhl und Urin binden und die Windel so dicht halten. Einen Kompromiss können Eltern mit Biowindeln eingehen, die keine Zusätze enthalten. „Oder man variiert, indem man tagsüber mit Stoffwindeln wickelt und abends auf die Plastikvariante umsteigt.“
Wie oft nachts wechseln?
In den ersten vier Wochen sollte das Baby nach dem Stillen gewickelt werden, etwa alle vier Stunden. Danach pendele es sich häufig so ein, dass das Kind nachts keinen Stuhlgang mehr hat. „Dann reicht es, wenn man zum Beispiel um Mitternacht und dann wieder morgens wickelt.“
Mit oder ohne Wärmelampe?
Juliane Martinet hält sie für eine gute Investition. Babys seien beim Wickeln deutlich ruhiger und entspannter, wenn sie es warm haben. Von einem Heizlüfter rät sie hingegen ab, da er das Kind ständig anpustet. Eine Wärmelampe sei auch praktisch, wenn der Nachwuchs nach dem Baden friert und angezogen werden soll.
Welche Produkte braucht man wirklich?
Für den Wickelplatz empfiehlt Martinet, auf Feuchttücher zu verzichten. „Sie enthalten Alkohol und Duftstoffe, auch wenn auf der Packung oft was anderes steht.“ Der Babypo wird mit warmem Wasser ausreichend sauber. Ist die Haut stark verschmutzt, hilft Babyöl. Unverzichtbar ist auch eine Creme gegen Wundsein. Verzichten sollten Eltern dagegen auf Puder: „Es staubt und trocknet die Haut aus.“ Wer unterwegs wickeln muss, kommt um Feuchttücher meist nicht drum herum. Wichtig ist, mindestens zwei oder drei Windeln dabeizuhaben, Ersatzkleidung sowie Einmalwickelunterlagen.