Schon Vorschulkinder können vorausschauend handeln

Saarbrücken (dpa/tmn) - Abstände abschätzen und koordiniert nach etwas greifen: Kinder lernen einer Studie zufolge schon im Vorschulalter, ihre Bewegungen vorausschauend zu planen.

Vertraute Gegenständen können Kinder deutlich früher sicher greifen als unbekannte. Das fanden Forscher der Universität des Saarlandes gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Paderborn heraus. Rund 100 Jungen und Mädchen im Alter von drei bis acht Jahren drehten hierfür in einem Versuch Gläser um - so dass die Öffnung nach oben zeigt und es richtig herum steht. In einem zweiten Versuch sollten sie einen Holzstab in ein passendes Loch stecken.

Dabei zeigte sich, dass Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren große Entwicklungsschritte machten. In dieser Phase sammelten Kinder die nötige Erfahrung, um ihre Handlungen vorausschauend zu planen. Beim Versuch mit dem Stab konnten erst 13 Prozent der Dreijährigen eine einfache Handbewegung ausführen, bei den Achtjährigen waren es schon 94 Prozent. Dabei war auffallend, dass sich die Zahl der Kinder, die keine umständlichen Handbewegungen mehr machten, zwischen drei und vier sowie zwischen vier und fünf Jahren jeweils verdoppelte.

Bei vertrauten Gegenständen wie Gläsern waren auch die Jüngsten schon sehr gut: 63 Prozent der Dreijährigen drehten das Glas ohne Schwierigkeiten um, bei den Achtjährigen schafften das 100 Prozent.