Studie: Kinder haben Lust auf Nachmittagsangebote von Schulen
Münster (dpa) - Nach dem Gong nix wie weg aus der Schule? Das stimmt nicht immer, wie eine Befragung zeigt. Viele Kinder finden Nachmittagsangebote gar nicht blöd. Nur büffeln möchten sie dann nicht mehr.
Jedes zweite Kind hat laut einer Studie Lust auf Nachmittagsangebote in der Schule. Der Nachwuchs will dann aber vor allem spielen, entspannen und Sport treiben, wie eine am Montag (9. Dezember) veröffentlichte Umfrage zeigt. Für das LBS-Kinderbarometer waren bundesweit 10 000 Kinder im Auftrag der Bausparkasse LBS befragt worden. Mehr als die Hälfte der 9- bis 14-Jährigen findet Nachmittagsangebote an Schulen sehr interessant (55 Prozent), jedes siebte Kind mag sie nicht (14 Prozent).
Aber weiter Deutsch, Mathe oder Englisch lernen? Fast die Hälfte der befragten Kinder will das nicht, 15 Prozent fänden das laut der repräsentativen Umfrage gut. Hausaufgaben in der Schule zu machen, findet ein Viertel der Befragten nicht so toll. Dagegen können vier von zehn Kindern diesem Angebot viel oder sehr viel abgewinnen. „Viertklässler sind noch eher zum Erledigen der Hausaufgaben in der Schule zu bewegen als Siebtklässler“, teilte die LBS in Münster mit.
Zwei Drittel wünschen sich, nachmittags in der Schule zu spielen. Jedes zweite Kind würde gerne Sport machen. „Man muss gucken, dass die Interessen der Kinder abgebildet werden“, sagte Christian Alt vom Deutschen Jugendinstitut in München. Die Befragung zeige, dass Kinder keine Schulverweigerer seien. „Kinder lassen sich gerne bilden, aber wir sollten es nicht übertreiben“, empfahl der Soziologe. „Wir sollten keine Einsteins machen schon in der vierten Klasse.“