Süßigkeiten bekommen Kinder am besten als festes Ritual

Fürth (dpa/tmn) - Manche Eltern verzweifeln geradezu, weil ihr Kind sich am liebsten nur von Schokolade und Gummibärchen ernähren will. Eltern sollten dann entspannt bleiben, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke).

Foto: dpa

„Am besten gibt es Süßigkeiten innerhalb regelmäßiger, ritualisierter Vorgänge.“ So entstehe in der Regel auch keine Gier. Ob die Süßigkeiten offen auf dem Wohnzimmertisch stehen oder für die Kinder unerreichbar im Schrank verschlossen sind, sollte jede Familie für sich entscheiden. „Da sind die Eltern Vorbild. Wer selbst nie ohne zu naschen an der Schokolade vorbeikommt, kann das auch nicht vom Kind erwarten“, sagt Ritzer-Sachs.

Generell sollten Süßigkeiten nicht komplett verboten sein, die Mischung macht es. Will ein Kind kaum noch etwas Anderes essen, sollten Eltern konsequent bleiben. Der bke-Experte empfiehlt, vor allem gesundes Essen anzubieten - und Süßigkeiten vorerst zu verbannen. „Kinder dürfen auch mal hungrig sein, die bekommen nicht so schnell Mangelerscheinungen.“ Bieten die Eltern immer wieder, konsequent ausgewogene Mahlzeiten an, wird das Kind in der Regel früher oder später zugreifen. Aber: Die Eltern dürfen nicht nur etwas anbieten, was das Kind überhaupt nicht mag. „Wichtig ist eine klare Haltung der Eltern - aber keine strafende Haltung.“

Generell rät Ritzer-Sachs dazu, das Kind schon früh an eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewöhnen. Am besten funktioniert das, indem man es zumindest am Wochenende bei der Zubereitung miteinbezieht. Dann kommt bei vielen die Lust auf unterschiedliche Lebensmittel von ganz allein.