Umstellung auf den Alltag - Tipps zum Ferienende
Düsseldorf (dpa) - Ausschlafen, chillen, ins Freibad gehen - damit ist es jetzt wieder vorbei. Die Schüler in Nordrhein-Westfalen sind am Mittwoch (12. August) deutschlandweit die ersten, für die der Schulalltag losgeht.
Danach folgen Sachsen und Thüringen. Da heißt es, die Lebensgewohnheiten so langsam wieder umzukrempeln.
Auf das Positive fokussieren: Nach sechs Wochen Sommerferien haben viele Kinder erst mal gar keine Lust auf die Schule. „Bei Wehmut sollten Eltern nachhören, worum es geht“, sagt Maria Große Perdekamp, Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE). Eltern und Kinder können die Ferien noch mal gemeinsam Revue passieren lassen - und beispielsweise für das nächste Wochenende oder die nächsten Ferien etwas Schönes planen. „Dem Kind hilft, auf die positiven Seiten der Schulzeit zu schauen“, sagt die Expertin. Das könne das Wiedersehen mit Freunden und Mitschülern sein, ein Lieblingsfach oder auch der Start des Freizeitprogramms - schließlich machen auch die meisten Sportvereine oder Musikschulen Ferien.
EinAufstehplanhilft: Plötzlich klingelt der Wecker wieder, jeden Morgen viel zu früh. In der Zeit ohne Unterricht endet die Nacht für viele Schüler erst gegen Mittag. Spätestens eine Woche vor Ende der Ferien sollte der Rhythmus aber wieder umgestellt werden. Ein gemeinsam erarbeiteter Aufsteh-Plan für die letzten Ferientage kann helfen, so der Verband Bildung und Erziehung in Dortmund. Eltern und Kinder legen dort die Aufstehzeiten ein paar Tage vor dem Schulstart fest. Denn am besten nähern sie sich Stück für Stück den frühen Aufstehzeiten. So könnte der Wecker fünf Tage vor Schulbeginn auf 9.00 Uhr gestellt werden - und dann jeden Tag eine halbe Stunde früher klingeln.
Motivation für den Unterricht: Schüler nach der langen freien Zeit wieder für den Unterricht zu motivieren, ist eine echte Herausforderung für jeden Lehrer. „Vor allem die Jüngeren brauchen da ein bisschen mehr Hinführung“, sagt Gymnasiallehrer Ralf Kerstgens aus Münster. Seine Methode: an die Ferien anknüpfen - und das auf Englisch. Zwei Tage vor Schulbeginn bekommen die Schüler von dem 52-Jährigen eine Mail. Wie bitte? Noch in den Ferien? „Nur eine kurze“, beschwichtigt Kerstgens. „Sie sollen für die erste Stunde ein Lieblingsfoto aus dem Urlaub mitbringen, eine Muschel oder irgendetwas anderes.“ So gebe es gleich einen Anknüpfungspunkt, um aus den Ferien langsam in den Unterricht herüberzugleiten.
Die Blechlawine ist zurück: Selbst wer arbeiten musste, hat von den Ferien profitiert. Selten sind die Straßen morgens so leer wie im Sommer. Auch damit ist es jetzt vorbei. Nach Angaben der nordrhein-westfälischen Verkehrszentrale in Leverkusen ist es auf den Straßen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes in den vergangenen Tagen schon wieder voller geworden. „Ab Mittwoch wird es dann an der einen oder anderen Stelle knüppelvoll“, sagt Leiter Hanno Bäumer. Wie viele Minuten Autofahrer im Schnitt mehr einplanen sollen, lasse sich pauschal nicht sagen.
Bauch einziehen in Bus und Bahn: Den Fahrgästen in Bussen und Bahnen geht es nicht besser. „Jetzt hat man in der Straßenbahn sechs Wochen lang jeden Morgen bequem einen Sitzplatz gefunden. Ab nächster Woche muss man sich wieder reinquetschen, damit man überhaupt noch mitkommt“, sagt eine Frau in Düsseldorf. Einige Verkehrsverbünde setzen aber auch wieder mehr Fahrzeuge ein, weil der Ferienfahrplan endet.
Endlich Kundschaft: Völlig anders ist die Stimmung bei Bäckereien oder Kiosk-Betreibern, die ihren Umsatz vor allem mit den Schülern machen. In Münster, Düsseldorf und anderswo haben einige ihren Laden während der Ferien gleich dicht gemacht. Wenn ab Mittwoch die Schüler wieder Brötchen und Schokoriegel kaufen, läuft das Geschäft wieder rund.
Für Schüler in Niedersachsen, Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Baden-Württemberg und in Bayern, dürfte das Ferienende gefühlt hingegen noch ganz weit weg sein. Hier beginnt erst im September das neue Schuljahr. In Nordrhein-Westfalen denkt der eine oder die andere dann vielleicht schon an die Herbstferien.