Unvergessliche Zeit zu zweit: So gelingen die Flitterwochen

Hamburg (dpa/tmn) - Es soll der perfekte Start ins Eheleben sein: Nach dem Ja-Wort gehen die meisten Paare auf Hochzeitsreise - mit hohen Erwartungen im Gepäck. Zu viel Programm killt dabei schnell die Romantik.

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Die Hochzeit ist vorbei. Ein wunderschöner Tag, aber auch ganz schön anstrengend. Da sorgt die Hochzeitsreise für die dringend nötige Erholung. Doch sie ist viel mehr als ein Urlaub. Viele Paare zeigen das schon mit der Wahl des Reiseziels: Sie fliegen an exotische Palmenstrände, gönnen sich Gondelfahrten in Venedig oder lernen Wellenreiten auf Hawaii.

Für die Flitterwochen besondere Orte auszuwählen, mache durchaus Sinn, sagt Paartherapeut Jörg Wesner aus Hamburg. Denn wenn zwei Menschen heiraten, sei das etwas ganz Besonderes. „Das unterstreicht das Paar noch zusätzlich mit einer Reise, die es nur einmal im Leben unternimmt“, sagt der Diplom-Psychologe.

Eine solche Reise findet sich kaum in den Last-Minute-Angeboten der Reiseveranstalter, sondern erfordert Vorbereitung. „Die Hochzeitsreise sollte liebevoll und detailliert geplant werden. Es macht viel Sinn, sich schon frühzeitig Gedanken über das Honeymoon-Ziel zu machen - je nach Reiseziel mindestens vier Monate vor der geplanten Hochzeit“, rät Bettina Pyczak. Sie ist Autorin zahlreicher Ratgeber rund ums Heiraten.

Die Brautleute können sich bei der Reiseplanung natürlich von Fachleuten helfen lassen: Weit über 100 Reiseveranstalter mit Angeboten für Hochzeitsreisen sind beim Deutschen Reiseverband (DRV) gemeldet. Die Branchenriesen sind ebenso dabei wie kleine Spezialanbieter für Individualreisen. Dass ein Veranstalter ausschließlich Hochzeitsreisen anbietet, ist allerdings eher selten. Meist handelt es sich um Spezialisten für exotische Ziele beispielsweise in der Karibik, auf den Seychellen, den Malediven oder in der Südsee.

„Brautpaare sollten bei aufwendigen Reisen den Weg in ein spezialisiertes Reisebüro nicht scheuen und dabei möglichst viele Details ihrer Traumreise beschreiben“, sagt Bettina Pyczak. Im Internet allein seien ausgefallene Reisewünsche schwieriger zu recherchieren und zu buchen.

Der Wunsch nach einer Reise voller unvergesslicher Erlebnisse birgt allerdings das Risiko, zu viel Programm in die Tage der Zweisamkeit zu packen. „Es ist ganz wichtig, Raum für das Miteinander als Paar zu lassen“, sagt Paartherapeut Wesner.

Traumreisen haben natürlich ihren Preis. „Deutsche Paare geben für Hochzeit einschließlich Flitterwochen rund 13 000 Euro aus, davon alleine 3 000 Euro für die Flitterwochen“, sagt Pyczak.

Ein Beitrag zu den Reisekosten kann deshalb ein willkommenes Hochzeitsgeschenk sein. „Einige Veranstalter bieten auch die Möglichkeit, die Reise in symbolische Puzzleteile aufzuteilen, die dann von den Hochzeitsgästen gekauft werden können“, erzählt Hochzeitsplanerin Marion Keller aus Ludwigshafen. Manchmal können die Gäste dem Paar dann sogar nachwinken: Immer noch brechen viele Brautleute unmittelbar nach der Hochzeitsfeier in die Flitterwochen auf.

„Wenn das Paar gleich nach der Hochzeit fährt, nimmt es die Energie und Stimmung der Feier mit und hat zugleich die Möglichkeit, die Ereignisse noch einmal in Ruhe Revue passieren zu lassen“, sagt Hochzeitsplanerin Keller.

Aus Sicht von Jörg Wesner kann es aber ebenso sinnvoll sein, etwas Zeit zwischen Hochzeit und Flitterwochen verstreichen zu lassen: „So eine Hochzeit will erst einmal verdaut werden.“

Literatur:

Bettina Pyczak: Traumhochzeiten für jedes Budget. Die 100 besten Spartipps, Perfect Day Verlag, 164 Seiten, 15,95 Euro, ISBN-13: 9783981307337