Viel Zeit vor dem Computer spricht noch nicht für eine Sucht
Berlin (dpa/tmn) - Wenn sich das Leben der Kinder scheinbar nur um Computer oder Smartphone dreht, ist das nicht unbedingt eine Sucht. Erst die Genaue Beobachtung von Verhalten und anderen Aktivitäten zeigt, ob es Grund zur Sorge gibt.
Spielen am PC, mit Freunden chatten, im Internet surfen: Viele Eltern fragen sich dann, ob ihr Kind computersüchtig sein könnte. Die Zeit alleine, die sie vor dem Bildschirm oder Smartphone verbringen, ist aber nicht ausschlaggebend. Typisch für Abhängige ist, dass die Kinder andere Interessen wie Freunde, Sport oder Hobbys vernachlässigen. Darauf weist das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit hin. Während junge Mädchen sich oft stundenlang in sozialen Netzwerken verlieren, sind Jungs vor allem von Online-Rollenspielen gefesselt.
Alarmiert sollten Eltern sein, wenn ihre Kinder den Beginn, die Dauer und das Ende von Chatten oder Rollenspielen nicht mehr kontrollieren können. Sollen sie eine Pause einlegen, werden sie unruhig, gereizt oder aggressiv. In diesem Fall brauchen die Jugendlichen professionelle Hilfe von einer Suchtberatungsstelle. Eltern können anbieten, sie dorthin zu begleiten.