Was tun, wenn das Kind nicht schlafen will?

Wenn der Nachwuchs mehrmals die Woche Probleme hat, braucht er Hilfe.

Berlin. Unruhige Nächte, Schlafmangel und rote Augen - das klingt nach frischgebackenen Eltern und ihren Babys. Doch Probleme beim Ein- und Durchschlafen treten auch bei Kindern im Vor- und Grundschulalter auf. Statt Geschrei in der Nacht gibt es zermürbende Kämpfe um das Schlafengehen. In Maßen ist das normal, sagen Experten, doch wenn das Thema Schlafen zur Qual wird, sollten sich Eltern Hilfe bei Fachleuten holen.

Immer wieder gibt es entwicklungsbedingte Phasen, in denen Kinder Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen haben. In den weitaus meisten Fällen verschwinden die Probleme nach einer Zeit von alleine. Als eine handfeste Schlafstörung definieren Experten es, wenn Kinder mehr als drei- bis viermal in der Woche länger als 30 Minuten zum Einschlafen brauchen und das über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen. "Dann sollten Eltern zunächst den Kinderarzt aufsuchen und abklären lassen, ob eine organische Ursache vorliegt", rät die Psychotherapeutin Angelika Schlarb.

Auch wenn keine explizite Schlafstörung vorliegt, ist das Zu-Bett-Gehen in vielen Familien ein Reizthema. "Steht das Kind immer wieder auf und hat immer neue Ausreden wie Hunger oder Durst parat, geht es häufig um einen Machtkampf", erklärt die Sozialpädagogin Petra Weidemann-Böker aus Aachen.

Dieses Verhalten stehe oft in engem Zusammenhang mit dem elterlichen Handeln. "Die Eltern können keine Grenze, kein Limit setzen", beschreibt Angelika Schlarb das Problem. Ihr Rat: "Geben Sie ganz klare Regeln vor, etwa die Anzahl der Gute-Nacht-Geschichten, und bleiben Sie dann absolut konsequent."