Work-Life-Balance setzt viele Eltern unter Druck

Hamburg (dpa/tmn) - Viele Eltern laufen hinsichtlich einer ausgeglichenen Work-Life-Balance einem Ideal hinterher. Statt sich zum Familienmanager aufzuschwingen, sollte das gemeinsame Glücklichsein im Vordergrund stehen.

Die Work-Life-Balance bleibt oft ein Ideal: Der Begriff gaukele vor, dass es möglich sei, ein Gleichgewicht zwischen der Arbeit und dem Privatleben herzustellen. In der Praxis bleibe das für die meisten Mütter und Väter aber unerreichbar, sagt die Soziologin Katrin Jurczyk. Außerdem komme die Arbeit in diesem Vergleich zu schlecht weg. Denn während das Familienleben oft überfrachtet mit Erwartungen ist, wird die Arbeit zu dem Platz, an dem die Eltern Anerkennung bekommen.

Am meisten belaste die Eltern der Versuch, alles unter einen Hut zu bringen. Das Familienleben entwickele sich so zu einer Managementaufgabe. Selbst wenn es den meisten gelingt, bleibt dabei das Wesentliche auf der Strecke: „Nämlich, dass man es sich gemeinsam gut gehen lassen und glücklich sein will“, sagt Jurczyk in einem Interview der Zeitschrift „Nido“.