Frisuren: Der Bob ist wieder im Trend
Was die Haargestaltung angeht, sind im Frühjahr wieder die 60er Jahre gefragt.
Köln. Der neue Liebling der Frauen heißt Bob. Ex-Spice-Girl Victoria Beckham ist ihm bereits verfallen, im Frühjahr dürften ihr viele modebewusste Damen folgen. Denn der Frisurenklassiker erlebt derzeit ein Comeback. Auch sonst liegen akkurate, geometrisch anmutende, von den 20er und 60er inspirierte Frisuren bei den Damen im Trend. Männerköpfe beherrschen dagegen die Achtziger.
"Jetzt kommt glattes Haar", sagt Stefanie Köhn vom Bund Deutscher Haarformer (BDH) und Friseurin aus Wetzlar. Kompakte Schnitte lösen die weichen, fransigen Frisuren ab. "Mit exakten Schnitten wird bei den Damenfrisuren auf verspielten Schnickschnack verzichtet", heißt es.
Die neu interpretierten Schnitte sind aber weniger streng, als sie zuerst wirken. "Die Konturen sind oft zwar sehr geometrisch", erklärt die Fachjournalistin Simone Frieb aus Köln. "Der Schnitt selbst ist aber beweglich und sehr, sehr wandelbar."
Die Frisurenmode bewegt sich laut Frieb zwischen zwei Polen: "Auf der einen Seite steht die klassische Weiblichkeit mit langen, glänzenden Haaren. Auf der anderen Seite finden sich androgyne Frisuren." Solche extremen Kurzhaarfrisuren wirkten ideal etwa in der Kombination mit klassisch geschnittenen Hosenanzügen.
Auch Martina Acht, Friseurweltmeisterin aus Offenbach, sieht die Frisurenmode in zwei Richtungen gehen. Einem natürlichen Look mit längeren, gestuften Haaren stehen geometrische Frisuren gegenüber. Favorit ist der Bob. "Bobs sind hochaktuell - Victoria Beckham ist das beste Beispiel dafür", sagt Acht. Glatt, rund und kinnlang fügen sich die Haare beim traditionellen Bob um den Kopf. Charakteristisch sind die stark zunehmenden Längen in den Seitenpartien. Neu sind Versionen, bei denen die Frontpartien kurz und pilzförmig geschnitten werden. Im Nacken bleiben die Haare lang.
Laut Stefanie Köhn wird bei den aktuellen Varianten auch viel mit größeren Asymmetrien und unterschnittenen Partien gearbeitet. Auch der Pony ist nach wie vor zu finden.
Als unverzichtbar sehen Trend-Friseure den Pony bei den Männern. Wer modisch sein will, stylt sich wie in den 80er die Musiker der Band Duran Duran. "Modisch sind wieder längere Hairstyles auch bei Männern angesagt", sagt Jens Dagné Friseur in Worms.
Für den neuen Rockstar-Style wird unter anderem der klassische Pilzkopf kräftig durchgestuft und der Pony asymmetrisch geschnitten. Dazu wird gezwirbelt, mit dem Glätteisen gearbeitet und geknetet. Bei Bedarf lässt sich das Ganze auf bürotaugliche Glätte gelen.
Farblich ist bei den Männern wie bei den Frauen Zurückhaltung angesagt.