Geisterfahrer: Schnelle Reaktion rettet Leben
Wer seinen Fehler bemerkt, sollte das Fahrzeug umgehend am Randstreifen abstellen und sichern.
Düsseldorf. Sobald Autofahrer bemerken, dass sie als Geisterfahrer unterwegs sind, ist blitzschnelles Handeln gefragt. Das Fahrzeug sollte so schnell wie möglich am Straßenrand abgestellt werden, ohne noch einmal die Fahrbahn zu queren, rät Josef Harrer vom Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD).
Weil in den meisten Fällen Gefahr für Leib und Leben besteht, sollten Betroffene darauf verzichten, ein Warndreieck aufzustellen. „Besser sie bringen sich sofort in Sicherheit“, so der ARCD-Sprecher.
„Meistens bietet der Bereich zwischen den Leitplanken auf dem mittleren Grünstreifen den besten Fahrerschutz.“ Sofern aber keine Lebensgefahr besteht, gilt wie bei jeder Panne auch die Pflicht zum Anschalten des Warnblinklichts und Aufstellen des Warndreiecks, bevor die Polizei gerufen werden muss.
Ein häufiger Grund, der zu Geisterfahrten führt, ist laut Harrer Leichtsinn. „In den meisten Fällen wenden Autofahrer oder setzen zurück, wenn sie eine Ausfahrt verpasst haben.“ Oft seien Fahrer orientierungslos, entweder weil sie gestresst sind oder unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten stehen. Dass Autofahrer aus Versehen die falsche Auffahrt nehmen und so zum Geisterfahrer werden, sei eher die Ausnahme.
Sobald andere Autofahrer von einem Geisterfahrer über den Verkehrsfunk erfahren, sollten sie sich den Automobilclubs ADAC und Auto Club Europa (ACE) zufolge rechts halten und das Tempo drosseln, um jederzeit auf den Seitenstreifen ausweichen zu können.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt plant eine elektronische Überwachung an allen Autobahn-Anschlussstellen als Schutz vor Geisterfahrern. Der CSU-Politiker will eine Sicherheitsüberprüfung sämtlicher Anschlussstellen und ein Pilotprojekt für elektronische Falschfahrerwarnungen auf den Weg bringen.