Binäre Optionen oder CFDs - Börsentrends mit Risiken
Stuttgart (dpa/tmn) - Binäre Optionen heißt ein neuer Trend, der Anlegern an den Börsen viel Gewinn verheißt. Doch in Wirklichkeit steckt dahinter eine Wette auf die Zukunft, bei der man alles verlieren kann.
Mit binären Optionen ist nicht zu spaßen. „Auch wenn der Name zunächst verheißungsvoll klingen mag, sollten Sie vorsichtig sein“, warnt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart Anleger. „Denn im Grunde ist eine binäre Option nichts anderes als eine Wette, bei der es um alles oder nichts geht.“
Das Prinzip: Beim Handel von binären Optionen wetten Anleger auf das Eintreten oder eben das Nicht-Eintreten einer bestimmten Kursentwicklung. Dabei sind Wetten auf steigende, fallende und gleichbleibende Kurse möglich. Besonderheit der binären Option ist, dass es generell nur zwei Auszahlungsbeträge gibt, nämlich der festgelegte Geldbetrag oder null Euro. „Das sind wirklich äußerst riskante Wetten“, erläutert Nauhauser. „Nicht ohne Grund zählt man diese Produkte zu den "exotischen Optionen".“
Ein anderer Trend an den Börsen sind CFDs (Contract for Difference), sogenannte Differenzkontrakte. „Bei diesen Finanzprodukten wetten Anleger ebenfalls auf eine ganz bestimmte Kursentwicklung, insbesondere auf die Differenz zweier Kurse“, erklärt der Finanzexperte. Wer etwa glaubt, dass die Aktie eines Autobauers stärker steigt oder weniger stark an Wert verliert als eine Bank, kann genau darauf mit einem CFD wetten. Auch hier gilt: CFDs sind hochspekulative Finanzprodukte.
Solche Finanzinstrumente sind aus Sicht von Nauhauser daher nicht geeignet, langfristig Vermögen aufzubauen. „Diese Produkte sind ein reines Glücksspiel, verpackt sind sie aber als Anlageprodukte“, sagt Nauhauser. „Nicht einmal Profis können damit auf Dauer Geld verdienen, weil niemand auf Dauer die Zukunft richtig vorhersagen kann. Mit solider Geldanlage hat das nichts zu tun.“