Dachfonds können oft nicht mit klassischen Fonds mithalten
Berlin (dpa/tmn) - Dachfonds sind eine bequeme Art der Geldanlage. Doch nicht alle bieten gute Renditechancen. Eine Studie ergab, dass klassische Fonds oft vorteilhafter sind.
Dachfonds können im Schnitt nicht mit klassischen Fonds mithalten. Zu diesem Ergebnis kommt die unabhängige Ratinagentur Scope Ratings in Berlin. So erzielten Dachfonds in der Kategorie „Mischfonds Global Flexibel“ in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich einen Verlust von 9,47 Prozent. Klassische Fonds erwirtschafteten in diesem Zeitraum eine Rendite von 1,12 Prozent. In der Kategorie „Aktien Global“ lag der Verlust bei den untersuchten Dachfonds in den vergangenen fünf Jahren bei durchschnittlich 3,64 Prozent, klassische Fonds kamen auf eine Rendite von 2,67 Prozent.
Für diese Entwicklung gibt es laut Scope mehrere Gründe: Dachfonds erheben eine eigene Management-Gebühr, müssen aber auch Gebühren an die Zielfonds entrichten. Diese doppelte Kostenstruktur wirke sich negativ auf die Rendite aus, erklären die Analysten. Außerdem könnten sich viele Dachfonds aufgrund geringer Fondsvolumina qualitativ hochwertige Marktforschung nicht leisten. Auch eine ständige Beobachtung der Zielfonds werde selten ausreichend betrieben. Dies sei aber nötig, um auf Strategieänderungen reagieren zu können.
Die Rendite bei den Dachfonds fällt laut Scope sehr unterschiedlich aus. Zwar schnitten die meisten Dachfonds deutlich schlechter ab als klassische Fonds. Allerdings konnte ein Teil auch bessere Renditen erwirtschaften als der Durchschnitt der klassischen Fonds.
Untersucht wurden von den Analysten Fonds in zwei Kategorien. Die Gruppe „Aktien Global“ umfasst insgesamt 569 Fonds - davon 93 Dachfonds. In der Kategorie „Mischfonds Global Flexibel“ wurden insgesamt 232 untersucht - davon 49 Dachfonds. Klassische Fonds investieren direkt in Aktien oder Rentenpapiere. Dachfonds kaufen die Anteile hingegen verschiedener klassischer Fonds.