Die Immobile als Altersvorsorge: Eigenheim bringt 530 Euro Rente

Die gesetzliche Rente wird immer weniger und bei den Privatrenten leiden die Renditen unter Schwindsucht. Das Eigenheim bildet hingegen einen stabilen Vorsorgepfeiler. Unser Baugeld-Vergleich nennt die besten Konditionen.

Düsseldorf. Arbeitnehmer, die gesetzlich rentenversichert sind, erreichen im Durchschnitt nur eine Altersrente von rund 35 Prozent ihrer letzten Bruttobezüge. Das ist das Ergebnis des diesjährigen „Vorsorgeatlas Deutschland“, der alljährlich vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg erstellt wird. Um die drohende Versorgungslücke zu schließen, empfehlen Fachleute verstärkte Anstrengungen bei der privaten Altersvorsorge.

Die Stimmung der Deutschen ist allerdings nicht gerade zuversichtlich, was das Sparen fürs Alter angeht. Ursache für die wachsende Verunsicherung sind die Finanz- und Euro-Schuldenkrise. Sie sorgt dafür, dass die Bereitschaft sinkt, privat fürs Alter vorzusorgen. Wie die Postbank in ihrer Studie „Altersvorsorge in Deutschland“ herausfand, plant nur noch rund die Hälfte der jungen Berufstätigen unter 30 Jahren den Ausbau der Alterssicherung — ein Negativrekord! Jeder fünfte Berufstätige ab 50 Jahre geht inzwischen davon aus, als Rentner den Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten zu können. „Die Ergebnisse sind besorgniserregend“, klagt Dieter Pfeiffenberger, Chef der BHW Bausparkasse.

Rückläufige Sparbemühungen verstärken andererseits den Trend zum Eigenheim. Der Stellenwert der eigenen vier Wände steigt kontinuierlich an: „Jeder dritte vorsorgewillige Berufstätige plant den Bau oder Kauf eines eigenen Heims“ berichtet Pfeiffenberger. Aus Sicht von Vorsorgeexperten eine richtige Entscheidung, denn Immobilien sind immun gegen Börsenschwankungen und Inflationsverluste. Außerdem bringt das Wohnen in den eigenen vier Wänden finanzielle Vorteile im Ruhestand. „Wer im Rentenalter keine Miete mehr zahlen muss, der kann viel Geld sparen, durchschnittlich 530 Euro pro Monat“, rechnet der BHW-Chef vor. Die Mietersparnis ist zudem frei von Abgaben und Steuern. Das sei ein Vorteil, den viele andere Anlageformen nicht bieten können.

Neben finanziellen Aspekten ist für Immobilienbesitzer aber noch etwas anderes wichtig: Das eigene Heim hat einen hohen ideellen Wert. Viele Menschen entscheiden sich mit dem Erwerb der eigenen vier Wände für Lebensqualität, Sicherheit und Unabhängigkeit. „Unbezahlbar ist das Gefühl, die Miete nicht mehr auf Nimmerwiedersehen an einen Vermieter zahlen zu müssen, sondern quasi an sich selbst, und zwar für einen bleibenden und individuell gestaltbaren Wert“, schwärmt Pfeiffenberger.

Andererseits bedeutet der Immobilienkauf aber auch eine große Investition und zumeist langjährige Zahlungsverpflichtungen. Hier ist gute Planung das A und O — am besten unter Einbezug staatlicher Fördermittel. Ein hilfreiches Modell ist der Wohn-Riester-Vertrag, mit dem Sparer öffentliche Fördermittel zum Erwerb von Wohneigentum nutzen können. Dabei stehen Bausparern — bei Einhaltung bestimmter Kriterien — insgesamt vier Fördermöglichkeiten gleichzeitig zur Verfügung: Riester-Fördergelder, Steuervorteile, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmer-Sparzulage. Im Lauf der Jahre summiert sich die Förderung zumeist auf mehrere Zehntausend Euro.

Immobilieninteressenten sollten den Stichtag 31. Dezember im Blick haben. Denn bis dahin kann man sich noch die volle Förderung für das Jahr 2011 sichern. Damit ein Wohn-Riester-Vertrag ein voller Erfolg wird, ist individuelle Beratung jedoch unerlässlich, denn die Bedingungen erschließen sich meist nicht auf den ersten Blick. Filialbanken, Bausparkassen und die örtlichen Sparkassen bieten dazu umfangreiche Beratung an.