Durchbruch: Wann Knock-out-Produkte verfallen
Stuttgart (dpa/tmn) — Wer die Kurslinie durchbricht, ist k.o. — zumindest gilt dies bei sogenannten Knock-out-Produkten. Dabei handelt es sich um Wetten auf die Kursentwicklung von Aktien, Währungen oder anderen Wertpapieren.
Die Produkte werden wertlos, wenn die Wette nicht aufgeht.
Spekuliert wird dabei etwa, dass eine Aktie ein bestimmtes Kursniveau innerhalb eines bestimmten Zeitraums niemals über- oder unterschreitet. „Durchbrechen die Optionsscheine oder Zertifikate auch nur ein einziges Mal diese Kurs-Barriere, sind die Papiere wertlos“, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Je kleiner der Puffer bis zur K.o.-Schwelle, desto größer sind die möglichen Gewinne. Im Gegenzug ist das Risiko, dass der Anleger alles verliert, dann besonders hoch. Die Papiere werden an der Börse sowie außerbörslich gehandelt.
Nauhauser nennt ein Beispiel: Der Kurs einer Aktie liegt bei 100 Euro. Der Anleger zahlt für ein Knock-out-Zertifikat 3 Euro. Statt die Aktie für 100 Euro zu kaufen, kauft er 33 Zertifikate zu je 3 Euro. Der Anleger hofft, dass die Aktie auf 110 Euro steigt und wettet, dass sie niemals unter 97 Euro fällt. Mit der Aktie wäre dann ein Gewinn von 10 Prozent drin. Auch die Knock-out-Zertifikate im Beispiel würden um 10 Euro steigen, von 3 auf 13 Euro. Dadurch ist mehr als eine Vervierfachung des Kapitals möglich.
Sollte der Preis für die Aktie innerhalb der Laufzeit die Barriere von 97 Euro durchbrechen, verliert der Anleger alles. „Kurzfristige Wetten auf Kursentwicklungen sind pures Glücksspiel“, warnt Nauhauser. Zum Vermögensaufbau seien die Produkte daher ungeeignet.