Geldtipps vom Experten - das leistet ein Finanzberater
Freie Finanzberater rechnen durch, ob Lebensträume wahr werden könnten.
Düsseldorf. Viele Fragen zur persönlichen Lebensplanung sind eng mit dem Thema Geld verknüpft. Wie wichtig ist ein Eigenheim? Wie möchte ich im Alter leben? In solchen Fällen geht es nicht nur darum, was man möchte, sondern wie es durch geschickte Geldanlage erreicht werden kann.
Bei einer solchen Planung können Finanzberater helfen. Freie Honorarberater sind weder an Kreditinstitute noch an Versicherungsgesellschaften gebunden. Sie kassieren keine Provisionen, wenn sie bestimmte Produkte verkaufen, sondern arbeiten in der Regel nach Stundensatz.
„Wer zu einem Finanzberater geht, sollte zuerst für sich geklärt haben, welches Ziel er erreichen will“, sagt Ralf Nomrosky, Finanzberater aus Düsseldorf.
Je nach Lebensphase stellen sich ganz unterschiedliche Fragen. „Ein junger Mensch sollte für sich klären, ob er später mal ein Haus kaufen möchte. Wenn ja, sollte er noch nicht zu viel Geld in eine Altersvorsorge stecken, sondern viel Kapital anhäufen“, sagt Nomrosky. Wichtiges Thema bei Berufsanfängern sei zudem die Frage, ob und wie sie sich gegen Arbeitsunfähigkeit absichern wollen.
Rolf Bohr aus Bochum hat sich auf die Beratung älterer Menschen spezialisiert. Seinen Kunden geht es häufig darum, kurz vor dem Ruhestand noch einmal die Altersvorsorge zu überprüfen.
„Bei Selbstständigen stellt sich häufig das Problem, dass sie sich nie wirklich ausrechnen ließen, was im Alter für sie übrig bleibt“, sagt der 60-Jährige.
Aufgabe des Beraters sei es dann, sich angesichts verschiedener Abschlüsse und Verbindlichkeiten einen Überblick zu verschaffen. Bohr erstellt zunächst ein Gutachten über den Ist-Zustand. Dann ermittelt er gemeinsam mit seinem Kunden ein Ziel.
In der zweiten Lebenshälfte sollte man sich demnach drei Fragen stellen: Was habe ich? Was will ich? Was brauche ich? Bei der Beantwortung hilft der Experte. So muss geklärt werden, ob Vermögen fürs Erbe gesichert werden soll oder aber Immobilien verkauft werden, um Finanzsorgen im Alter zu verhindern.
Wer einen Honorarberater anheuert, muss mit einem Stundensatz ab etwa 150 Euro rechnen. Ralf Nomrosky arbeitet auch als Gerichtsgutachter und wird immer dann eingeschaltet, wenn sich Kunden schlecht beraten fühlen. Um einen seriösen Berater zu erkennen, rät er: Man sollte fragen, ob er wirklich frei und nicht an ein Institut gebunden ist.
Man sollte sich die Vita zeigen lassen und nach Fortbildungen fragen. Der Experte sollte eine Vermögenshaftpflicht abgeschlossen haben — durch Fehler entstandener Schaden wird dann ersetzt. Zudem sollte man sich alle Aktionen schriftlich quittieren lassen.
Finanzberater Thomas Teske aus Düsseldorf hat die Erfahrung gemacht, dass es für eine ideale persönliche Finanzplanung oft reicht, aus bestehenden Anlagen das Beste herauszuholen: „Ich stelle oft fest, dass man nur einige kleine, aber notwendige Optimierungen an den bestehenden Produkten anstellen muss, und schon passt es genau.“