Genaue Rendite für Sparanlagen erfragen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Banken werben gerne mit hohen Zinssätzen für langfristige Sparanlagen. „Allerdings entsprechen diese nicht immer der Rendite“, sagt Max Herbst von der unabhängigen Finanzberatung FMH in Frankfurt.
Deshalb sollte man genau danach fragen.
Manche Banken schreiben die Zinsen für das Kapital nicht jährlich dem Konto gut. Stattdessen werden sie separat geführt und erst am Ende der Laufzeit ausgezahlt. „Damit geht dem Kunden der Zinseszinseffekt verloren“, erklärt Max Herbst.
Ein Beispiel: Legt ein Kunde 10 000 Euro für 10 Jahre fest an, bekommt er beim Spitzenangebot dafür 5,65 Prozent Zinsen. Diese Zinsen werden am Ende der Laufzeit ausgezahlt, dies ergibt für den Anleger 15 650 Euro. „Das entspricht aber nur einer Jahresrendite von 4,58 Prozent“, sagt Herbst. Würden diese Zinsen ihrerseits verzinst, bekäme der Anleger am Ende 17 325 Euro ausgezahlt. Die Rendite entspräche 5,65 Prozent.
Anleger sollten daher die Angaben der Bank genau prüfen. „Lassen Sie sich nicht von Begriffen wie 'Wertzuwachs' oder 'Jahreszins' blenden“, empfiehlt Herbst. „Fragen Sie ihren Bankberater stattdessen konkret nach der Rendite.“ Idealerweise werden die Zinsen nicht jährlich, sondern möglichst vierteljährlich dem Konto gutgeschrieben, um vom Zinseszinseffekt optimal zu profitieren.