Gepäck oder Smartphone: Viele Versicherungen sind unnötig
Berlin (dpa/tmn) - Es gibt ein gutes Gefühl, versichert zu sein: gegen Schäden von besonders teuren Technikgeräten, den Verlust des Gepäcks oder für den Fall, dass eine neue Brille nötig wird. Viele Policen sind aber völlig unsinnig, meint die Stiftung Warentest.
Oft ist es günstiger, einen Schaden aus eigener Tasche zu bezahlen, als jahrelang in eine Versicherung zu investieren. Darauf weist die Stiftung Warentest in der Zeitschrift „Finanztest“ (Heft 10/2013) hin. Unsinnig seien in vielen Fällen zum Beispiel Versicherungen für die Ausbildung des Kindes, für Krankenhaustagegeld oder gegen den Verlust des Gepäcks auf Reisen. Bei diesen Policen stünden Preis und Leistung in der Regel in einem schlechten Verhältnis, urteilen die Tester. Das sei auch bei vielen Zusatzversicherungen der Fall, etwa für den Kauf einer Brille, die Chefarztbehandlung oder das Einbettzimmer im Krankenhaus.
Auch bei einer Versicherung für das Smartphone, das Tablet oder den Laptop sollten Verbraucher genau überlegen, ob sie wirklich nötig ist. Denn häufig seien die Leistungen an sehr spezielle Bedingungen geknüpft. Der Versicherte bekommt laut Stiftung Warentest im Schadensfall häufig weniger Geld als erwartet.
Unnötig sei auch eine Insassenunfallversicherung für Autofahrer. Denn bei einem Unfall seien die Mitfahrer ohnehin durch die Kfz-Haftpflichtversicherung berücksichtigt. Den Fahrer selbst sichere eine private Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung besser ab.
Besonders sinnvolle Policen sind die, die den Versicherten schützen, wenn er anderen Schaden zufügt. Dazu zählt die private Haftpflichtversicherung, aber auch spezielle Haftpflichtversicherungen, etwa für Tierhalter, Öltankbesitzer oder Eigentümer vermieteter Immobilien. Verletzten sie wegen dieser Besitztümer einen Menschen und sind nicht versichert, haften sie mit ihrem gesamten Hab und Gut - unter Umständen bis zum finanziellen Ruin.