Gesundheitskarten mit Fehler verschickt
Zwei Millionen Exemplare könnten ausgelesen werden. Kassen sehen den Datenschutz jedoch nicht gefährdet.
Düsseldorf. Bei der Auslieferung der mit großer Verzögerung gestarteten elektronischen Gesundheitskarte ist ein neues Problem aufgetaucht: An rund zwei Millionen Versicherte von 55 Krankenkassen wurden nach Angaben ihres Spitzenverbandes fehlerhafte Karten verschickt. Es bestehe aber „aktuell kein Sicherheitsrisiko“, sagte am Freitag ein Sprecher des Kassen-Spitzenverbandes.
Der Fehler sei beim Kassen-Dienstleister itsc entstanden. Die Karten seien versehentlich ohne Persönliche Identifikations-Nummer (Pin) ausgeliefert worden. Dies gebe potenziellen Datendieben theoretisch die Möglichkeit, Kartendaten auszulesen.
Die Firma sagte zu, alle fehlerhaften Karten bis zum Online-Betrieb Ende 2013 auszutauschen. Die Pin werde erst dann benötigt, hieß es. Alle Betroffenen seien den Kassen bekannt, die Versicherten müssten nichts unternehmen.
Nach Angaben von itsc wurde der Fehler inzwischen behoben, die aktuell ausgelieferten Karten seien ohne Sicherheitslücke.
Am 28. Juni verhandelt das Sozialgericht Düsseldorf über die Plastikkarte. Dem Verfahren wird Pilotcharakter zugeschrieben, der Kläger sieht den Datenschutz verletzt. Die Karten für 70 Millionen Versicherte werden seit vergangenem Herbst verschickt. dpa