Girokonto — so halten Sie die Kosten niedrig
Kostenlose Bankkonten werden von den Geldinstituten oft an enge Bedingungen geknüpft.
Düsseldorf. Viele Banken werben mit Girokonten zum Nulltarif. Doch nicht alle Angebote sind wirklich gratis. Manchmal gelten Altersbeschränkungen, werden hohe Gebühren für Bargeld an Fremdautomaten fällig, oder die Kreditkarte kostet extra.
Um Überraschungen auszuschließen, sollte man die Bedingungen genau lesen. Diese Punkte sind wichtig:
Fast alle Kreditinstitute halten kostenlose Girokonten für Schüler, Studenten und Auszubildende vor. Nach dem Ende der Ausbildung oder bei Erreichen einer Altersgrenze wird das Konto meist automatisch gebührenpflichtig. Monatspauschalen bis zu 9,90 Euro plus 30 Euro Jahresgebühr für die Kreditkarte sind keine Seltenheit. Wer weiterhin nichts für das Girokonto zahlen will, dem bleibt nur der Bankwechsel. „Um den lästigen Kontowechsel zu vermeiden, sollte man von Anfang an darauf achten, dass die Gebührenfreiheit jederzeit und für alle Bankkunden gilt“, rät Alexander Baumgart von der Ing-Diba.
Manches Girokonto ist nur gratis, wenn jeden Monat Lohn, Gehalt oder ein bestimmter Mindestbetrag eingeht. So verzichtet die Volkswagen Bank direct auf 4,50 Euro Monatspauschale, wenn monatlich mindestens 1000 Euro auf das Konto fließen; die Commerzbank erlässt 9,90 Euro, wenn 1200 Euro eingehen. Die Postbank schreibt keinen Mindestbetrag vor, fordert aber regelmäßige Lohneingänge auf dem Girokonto Plus, andernfalls berechnet sie 5,90 Euro. Manche Banken schreiben ein Kontoguthaben vor. So bleibt das Girokonto der Stadtsparkasse München nur dann gebührenfrei, wenn der Kontostand 1500 Euro nicht unterschreitet. Tipp: Direktbanken wie Cortal Consors, DAB Bank und DKB verzichten ganz auf Kontopauschalen.
Häufig ist die Kostenbefreiung daran geknüpft, dass das Girokonto online geführt wird. „Geben Kunden Überweisungen in Papierform in Auftrag oder reichen Verrechnungschecks ein, kann die Kostenfalle zuschnappen“ warnt Baumgart. Gebühren von zwei oder drei Euro pro Überweisung sind keine Seltenheit. Viele Banken erheben außerdem Pauschalen für ihre Kreditkarten. Die Commerzbank berechnet beispielsweise für die einfache Visa Card 29,90 Euro pro Jahr, PSD Bank Rhein-Ruhr und Sparkasse Aachen verlangen für die Master Card je 20 Euro. Tipp: Ohne Gebühren für Kreditkarten kommen Comdirect, Ing-Diba, Norisbank und PSD Bank Nord aus.
Bargeld an bankfremden Automaten kann mehr als fünf Euro kosten. Kunden der Sparkasse Darmstadt zahlen beispielsweise für zwölf Fremdabhebungen im Jahr Minimum 60 Euro. Das muss nicht sein. Verbraucherfreundliche Girokonten ermöglichen vielfach einen kostenfreien Zugang zu Bargeld. Sehr gut haben es Sparkassen-Kunden, denn sie können bundesweit an rund 25 000 Geldautomaten gebührenfrei abheben. Die Volks- und Raiffeisenbanken halten rund 19 000 kostenfreie Automaten vor.
Auch die in der Cash-Group vereinten Großbanken Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypovereinsbank bieten mit 9000 Automaten flächendeckendes Abheben zum Nulltarif. Noch besser haben es Kunden vieler Direktbanken. Sie können mit ihrer Kreditkarte bei allen Geldhäusern kostenlos abheben. Das funktioniert manchmal weltweit, etwa bei DKB, Cortal Consors und Netbank, oder in allen Euro-Ländern wie bei der Ing-Diba.