Im Alter Schulden vermeiden - Haushaltsbuch bietet Überblick

Düsseldorf (dpa/tmn) - Eine knappe Rente und steigende Lebenskosten können zu finanziellen Engpässen führen. Damit Rentner mit einem schmalen Budget nicht in die Schuldenspirale rutschen, sollten sie ihre Finanzen streng im Blick behalten - Sparpotenzial gibt es fast immer.

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Kosten für die Miete und den Strom sollten Rentner immer als erstes begleichen, damit ihnen keine Kündigung der Verträge droht. Zudem „lohnt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen, um einen Überblick über Ein- und Ausgaben zu bekommen“. Das sagt Christoph Zerhusen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

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„An elementaren Ausgaben beispielsweise für gute Lebensmittel sollten Rentner aber nicht sparen“, sagt der Anwalt. Stattdessen kann sich eine Überprüfung von laufenden Verträgen lohnen. „Denn häufig lässt sich Geld sparen, wenn man vorteilhafte Angebote sucht und dann Telefon-, Strom-, oder Gasverträge zugunsten gleich geeigneter, aber günstigerer Tarife anpasst“, sagt Zerhusen.

Rentner sollten auch ihre Versicherungsverträge anpassen. „Nicht jede Police ist auch im Alter noch sinnvoll“, sagt Zerhusen. Ein Beispiel: Auf eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung können sie verzichten. Vorsicht bei Sterbegeldversicherungen: „Kombiprodukte, die Sparen und den Versicherungsschutz verbinden, lohnen sich nicht“, warnt Zerhusen.

Wird der Gesundheitszustand im Alter schlechter, ändern sich häufig auch die Bedürfnisse. Teilweise müssen Rentner dann mehr Geld für Medikamente und Arztbesuche ausgeben. Sie sollten sich in jedem Fall über die Befreiung von Zuzahlungen informieren. „Sprechen Sie mit ihrem Arzt darüber“, rät Zerhusen. Häufig gebe es Nachahmerpräperate, die die gleiche Wirkung haben, aber erheblich günstiger sind als die bekannten rezeptpflichtigen Originalarzneien.

Ein weiterer Tipp: Wer gerne kulturelle Veranstaltungen besucht oder ins Museum geht, kann sich bei der Stadt nach Seniorenpässen erkundigen. „Viele Städte bieten spezielle Rabatte für Rentner an, beispielsweise für die Nutzung des öffentlichen Verkehrsmittel. So können Rentner weiterhin am kulturellen Leben teilnehmen und dennoch sparen“, sagt der Verbraucherschützer.

Wer seine Ausgaben mit seinen Einnahmen auf Dauer nicht mehr decken kann, sollte eine amtlich anerkannte Schuldner-, und Insolvenzberatungsstelle aufsuchen. Sie bieten beispielsweise Kommunen, die Wohlfahrtsverbände oder die Verbraucherzentralen an.