Lebensversicherung bleibt für Altersvorsorge begehrt
Berlin (dpa) - Die niedrigen Zinsen drücken auch die Rendite bei der Lebensversicherung. Dennoch greifen die Kunden zu - anderswo ist in vielen Fällen auch nicht mehr zu holen.
Die Deutschen stecken trotz sinkender Renditen mehr Geld in Lebensversicherungen. Im vergangenen Jahr schlossen sie Neuverträge mit einer Beitragssumme von insgesamt 173,8 Milliarden Euro ab, 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. „Das gibt es sonst nur, wenn wieder irgendwelche steuerlichen Verschlechterungen drohen“, sagte Maximilian Zimmmerer, der Lebensversicherungsexperte des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Mittwoch (18.4.) in Berlin.
Im vergangenen Jahr hatte die Verzinsung noch 4,2 Prozent betragen. „Sie wird sicherlich in absehbarer Zeit unter vier Prozent fallen“, sagte Zimmerer. Er verwies darauf, dass andere Anlageformen wie etwa Bundesanleihen weniger Rendite bringen. Die Branche drängt die Europäische Zentralbank zu einem raschen Ende ihrer Niedrigzinspolitik. Die Kosten dieser Strategie trügen die Altersvorsorgesparer, denn die Rendite sinke, während die Inflation steige, sagte GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen.
Autofahrer und Hausbesitzer müssen in diesem Jahr mit höheren Kosten rechnen, sagte GDV-Fachmann Robert Pohlhausen. Bei der Kraftfahrtversicherung sei ein Aufschlag von mehr als zwei Prozent möglich. Viele Stürme, Hagelschauer und häufiges Glatteis sowie höhere Fahrleistungen bei Dienstwagen hatten das Ergebnis der Versicherer in dieser Sparte 2011 ins Minus gedrückt.