Neue Informationen für Anleger

Stuttgart (dpa/tmn) - Verbraucher werden künftig mehr Auskünfte über verschiedene Anlageformen bekommen. Interessierte sollten sich immer mehrere Angebote einholen und vergleichen.

Ab dem 1. Juli müssen Anbieter von Investmentfonds und Verkäufer von Wertpapieren in übersichtlichen Informationsblättern unter anderem über Risiken und Kosten aufklären. Kunden sollten diese Informationen kritisch prüfen, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Wenn möglich, sollten sie zudem mehrere Angebote einholen und diese vergleichen.

Für Investmentfonds wird es künftig das „Key Information Document“ (KID) geben. Dort müssen laut Bundesfinanzministerium Anlageziele, Kosten und Wertentwicklung sowie Risiko- und Ertragsprofil in übersichtlicher Form dargestellt werden. Für Aktien, Zertifikate, Bundeswertpapiere oder Pfandbriefe wird es künftig ein Produktinformationsblatt (PIB) geben. Auch hier soll neben dem Preis unter anderem über das Risiko aufgeklärt werden.

„Damit bekommen Verbraucher jetzt neutralere Informationen als in den Werbeprospekten der Anbieter“, sagte Nauhauser. Allerdings sei es für Kunden dennoch nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Denn zwischen den verschiedenen Anlageklassen sei ein Vergleich nicht immer möglich. „Bei einer Bausparkasse bekommen sie andere Informationen als bei einer Bank oder einer Versicherung.“

Zudem träfen die meisten Kunden ihre Entscheidung nicht auf Grundlage von Informationsblättern. „Die wenigsten legen die verschiedenen Papiere zu Hause nebeneinander und lesen sie durch“, sagte Nauhauser. „Viele vertrauen auf das, was ihnen der Berater sagt.“ Bei Finanzberatung könne das mitunter fatal sein. Denn die Entscheidungen, die hier getroffen würden, seien in der Regel sehr langfristig. Daher sei es vor allem nötig, die Qualität der Beratung zu überwachen.