Ratgeber Online Trading wird immer beliebter
Im Vergleich zu den Bewohnern der börsenaffinen anglophilen Länder hielten sich die Deutschen auf dem Parkett bisher eher zurück! Überzähliges Geld wurde brav auf die Bank gebracht, wo es sich sicher, aber in sehr überschaubarer Geschwindigkeit vermehrte. Auch während der langjährigen Niedrigzinsphase blieben viele Mitbürger abwartend in den Startlöchern hocken.
Erst in der letzten Zeit scheint es, dass der Michel sich anstrengt, dem Börsenspektakel beizutreten. Laut Experten wie Andre von Trading für Anfänger hat das einen simplen Grund. Mit der Digitalisierung ging das Börsengeschehen online und heute kann jeder vom Sofa aus oder am Küchentisch mitverdienen. Es bedarf nur eines stabilen Internets und eines leistungsfähigen Notebooks, Tablets oder Smartphones. So wird das Zocken an der Börse während der Einschränkungen, welche die Pandemie verursacht, zur vollendeten Freizeitbeschäftigung.
Kann man Traden lernen?
Trotz allen Wohlwollens sollte sich der Anfänger allerdings nicht überschätzen. Eine gute Vorbereitung und profunde Grundkenntnisse über die Kapitalmärkte sind von Vorteil, denn es geht um echtes Geld. Es gibt weder einen Studiengang noch eine offizielle Ausbildung beim Traden für Anfänger. Mit etwas Eigeninitiative kann sich jedoch über Tutorials im Internet oder mit etwas Fachliteratur ausreichend Wissen angeeignet werden.
Im ursprünglichen Sinne bedeutet "Traden" eigentlich Handeln. An der Börse beschreibt der Begriff Käufe und Verkäufe von Wertpapieren, Aktien, Rohstoffen oder sonstigen Finanzprodukten. Trading ist nicht zu verwechseln mit "Investieren". Hierbei verlassen sich die Anleger auf einen längerfristigen Horizont und richten ihre Entscheidungen nach der Fundamentalanalyse aus. Dabei wird umfangreiches Datenmaterial über die jeweilige Firma oder Anlage gesammelt und ausgewertet. Betriebskapital, Jahresumsätze und Dividenden fließen ebenso ein wie politische Entscheidungen und globale Vorkommnisse. Investoren ziehen ihre Gewinne aus den Kurssteigerungen.
Die Chartanalyse als Instrument des Traders
Demgegenüber werden die Aktionen beim Trading in relativ kurzer Zeit abgewickelt. Maßgeblich dabei ist die Chartanalyse. Der Trader geht davon aus, dass alle Erkenntnisse, welche die Fundamentalanalyse beschreibt, schon eingepreist sind. Wichtig sind einzig und allein die historischen Kursbewegungen des jeweiligen Charts. Dabei wird nun versucht, Trends herauszulesen. Geht der Händler von steigenden Preisen aus, kauft er. Erkennt er einen Bärentrend, verkauft er. Beim Trading kann also sowohl bei fallenden als auch bei steigenden Kursen Geld verdient werden.
Insider unterscheiden dabei zwischen Swingtrading, Daytrading oder Scalping. Beim Swingtrading werden die Positionen über mehrere Tage offengelassen. Selten aber länger als zwei Wochen. Diese Art des Tradens ist mit wenig Arbeitsaufwand verbunden und kann durchaus als Nebenbeschäftigung ausgeführt werden oder als Einstieg dienen.
Aufgrund der geringen Anzahl der Aktionen halten sich die Handelsgebühren in erträglichem Rahmen. Dagegen ist das Daytrading ein Fulltimejob. Der Arbeitstag beginnt morgens, wenn die Handelsplätze geöffnet sind. Abends werden die Positionen geschlossen. Der Daytrader konzentriert sich in der Regel auf Trends, welche nicht kürzer als eine Stunde und nicht länger als 4 Stunden andauern. Beim Scalping sind gute Nerven gefragt. Positionen bleiben oft nur Minuten oder Sekunden offen. Der Gewinn wird über die Masse der Aktionen eingefahren.
Broker und Risikomanagement
Zum Handel an der Börse oder im DAX bedarf es einer Zulassung. Diese stellt die Finanzaufsicht sogenannten Online-Brokern aus, welche als Bindeglied zwischen Börse, Händler und Finanzamt dienen. Broker gibt es in vielen Ausführungen. Anfänger sollten bei der Suche etwas Zeit investieren. Ratsam ist ein Broker, der einen gewissen Beratungsumfang anbietet und bei dem ein kostenloses Demokonto eröffnet werden kann. Mit diesem kann der Neuling vorab üben, ohne dass die Gefahr besteht, Echtgeld zu verlieren. Zudem muss beim Broker das Depotkonto eröffnet werden, über das alle börsenrelevanten Geldströme fließen. Dann sind im Prinzip die Anforderungen für den ersten Deal erfüllt.
Zum Schluss ist noch das Risikomanagement zu anzusprechen. Wer seine ersten Positionen setzen möchte, sollte sich bewusst sein, das den Gewinnchancen immer ein Verlustrisiko gegenübersteht. Experten raten dazu, nie mehr als zwei Prozent des vorhandenen Kapitals auf eine Position zu setzen. Zudem ist der Einbau sogenannter Stop-Loss bzw. Stop-Buy Orders ratsam. Der Trader kann damit Verluste eingrenzen bzw. überteuerte Käufe vermeiden.