Ratgeber Richtig absichern - welche Versicherung sollte man heute noch haben?

Viele Menschen machen den Fehler, bei freiwilligen Versicherungen auf einen Versicherungsschutz zu verzichten, um Geld zu sparen. Im Schadensfall kann das teuer werden. Doch welche Versicherungen sind tatsächlich notwendig und welche überflüssig?

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Individuelle Beratung ist die beste Hilfe

Jede Lebenssituation ist anders, daher sind auch Familien mit mehreren Kindern anders versichert als Singles. Und wer zur Miete wohnt, benötigt nicht dieselben Versicherungen wie Hausbesitzer. Vor der Abwägung, welche Versicherungen infrage kommen, sollte also eine Bewertung der persönlichen Situation stattfinden.

Kaum jemand hat jedoch einen kompletten Überblick über alle Versicherungen, die es aktuell am Markt gibt. Wer eine gute Versicherung sucht, sollte daher auf renommiere Anbieter mit gutem Ruf zurückgreifen. Vor allem auf Versicherungen, die auch Beratungen vor Ort anbieten. So wie die Gothaer Versicherung, die auf 200 Jahre Erfahrung zurückblicken kann. Hier können sich Privatkunden im Gespräch mit einem kompetenten Berater ein Bild davon machen, welche Versicherungen Priorität haben.

Hier besteht eine Versicherungspflicht

Bei einigen Versicherungen besteht eine gesetzliche Versicherungspflicht. Dazu gehören die Krankenversicherung, für Angestellte auch die gesetzliche Rentenversicherung sowie für Autobesitzer die Kfz-Haftpflicht.

  • Die Krankenversicherung ist wahlweise bei gesetzlichen oder privaten Krankenkassen möglich. Häufig ist es problematisch, ohne Krankenversicherung eine ärztliche Behandlung zu erhalten.
  • Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist vorgeschrieben, allerdings darf der Versicherte zwischen Voll- oder Teilkaskoversicherung wählen.
  • Ohne Rentenversicherung kann es im Alter finanziell eng zugehen. Angestellte bezahlen automatisch durch monatliche Lohnabzüge ihre Beiträge, Selbstständige können freiwillige Beträge einzahlen. Beide Gruppen sind gut beraten, wenn sie sich zusätzlich im Rahmen einer privaten Vorsorge absichern.

Dazu kommen für einige Berufsgruppen die sogenannte Berufshaftpflichtversicherung. Diese ist beispielsweise zwingend vorgeschrieben für Ärzte, Hebammen oder Anwälte. Eine gesetzliche Betriebshaftpflichtversicherung gibt es nicht, diese ist allerdings äußerst sinnvoll. Laut Versicherungsrecht ist es besonders für Freiberufler sinnvoll, die erforderliche Mindestdeckung zu haben. Bei einem Personenschaden beträgt die Deckungssumme beispielsweise 2 Mio. Euro, bei einem Sachschaden 1 Mio.

Diese Versicherungen sind besonders wichtig

Nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber dennoch sehr wichtig, sind folgende empfehlenswerte Versicherungen:

Für Immobilienbesitzern praktisch unentbehrlich ist eine Wohngebäudeversicherung, da hier verschiedenen Schäden einen großen finanziellen Schaden mit sich bringen können.

Ungeachtet der Lebenssituation empfiehlt sich eine Privathaftpflichtversicherung. Denn hier kann ein teurer Schadensfall sogar die eigene Existenz bedrohen. Es besteht hier die Möglichkeit, sich über Familientarife (Eltern/Partner) mitzuversichern.

Wer häufig verreist, sollte unbedingt eine Auslandskrankenversicherung abschließen, um im Notfall einen medizinisch notwendigen Rücktransport oder Behandlungen im Ausland abzudecken.

Wichtig für jeden Arbeitnehmer oder Selbstständigen sind Berufsunfähigkeitsversicherungen. Wer außerdem die Familie allein ernährt oder ein Haus abbezahlen muss, benötigt eine Risikolebensversicherung. Hilfreich kann auch die Prüfung eines Krankentagegeldes sein – besonders für Selbstständige.

Einen Sonderfall stellt die Hundehaftpflichtversicherung dar. Für Hundebesitzer ist sie wichtig, da Schäden nicht von der privaten Haftpflichtversicherung gedeckt sind. Allerdings besteht in einigen Bundesländern bereits eine Verpflichtung zur Hundehaftpflicht. Dort ist die Versicherung also nicht optional.

Interessante „Kann“-Versicherungen

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Ob diese Versicherungen wichtig sind oder nicht, entscheidet immer der Einzelfall. In dieser Rubrik finden sich nämlich Versicherungen für spezielle Fälle, beispielsweise für Familien. Sie sind daher für Kinderlose eher uninteressant.

Erweiterter Gesundheitsschutz

Dazu gehört bei den Kann-Versicherungen beispielsweise die Krankenhaus-Zusatzversicherung, die die Mehrkosten für Spezialisten und private Leistungen übernimmt. Dazu kommt die Zahnzusatzversicherungen, die besonders bei Personen mit schlechten Zähnen rentabel ist. Denn hier sind häufig sehr teure Behandlungen oder Zahnersatzleistungen notwendig.

Auch eine Unfallversicherung ist ihre Beiträge wert, denn sie kommt dafür auf, wenn nach einem Unfall noch dauerhafte Beeinträchtigungen zurückbleiben. Dazu kommt eine Pflegezusatzversicherung. Denn die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen im Regelfall nicht aus, um eine teure Betreuung abzudecken. Der Abschluss will aber gut überlegt sein, denn die Beiträge sind häufig nicht günstig und müssen langfristig bezahlbar sein.

Eltern können hier auch für ihre Kinder eine sogenannte Kinderinvaliditätsversicherung abschließen. So können Kinder, die nach einem Unfall invalide sind bei einer guten Versicherung eine lebenslange monatliche Rente zur finanziellen Absicherung erhalten.

Weitere wichtige Kann-Versicherungen

Eine besonders wichtige Versicherung stellt die Hausratversicherung dar, die beispielsweise bei einem Wasserschaden die Wohnungseinrichtung ersetzt. Das ist nicht nur ideal bei teurem Inventar sondern immer dann, wenn die eigenen Ersparnisse nicht ausreichen, die Wohnung erneut einzurichten.

Für viele kommt auch eine gute Rechtsschutzversicherung infrage, die die Kosten verschiedener Rechtsstreitigkeiten abdeckt. Hier ist darauf zu achten, dass die Versicherung nur für bestimmte Lebensbereiche gilt.

Verzichtbare Versicherungen

Es gibt noch sehr viele weitere Versicherungsmöglichkeiten, die aber nicht generell für jeden Bürger empfehlenswert sind. Zu bedenken ist vor einem Versicherungsabschluss auch immer, wie hoch die Kosten für die regelmäßigen Beiträge sind.

In den meisten Fällen kann ein direkt bezahlter Ersatz günstiger sein, als lange Jahre unnötig Beiträge zu bezahlen. Dies wäre etwa der Fall bei einer Handyversicherung, Brillenversicherung oder Geräteversicherung (Laptop), sowie einer Fahrradversicherung. Zu überlegen ist auch, ob der versicherte Gegenstand nicht von anderen Versicherungen ersetzt wird. Beispielsweise ist eine Glasbruchversicherung unnötig, wenn der Schaden bereits in der Hausratversicherung eingeschlossen ist. Möglicherweise ist er auch von der Privathaftpflicht- oder Wohngebäudeversicherung gedeckt. Auch eine Reisegepäckversicherung ist häufig in der Hausratversicherung enthalten und daher ebenfalls unnötig.

Andere Versicherungen zielen darauf ab, Geld anzusparen, wie beispielsweise Lebensversicherungen oder Sterbegeldversicherungen. Meist sind die Konditionen allerdings unflexibel oder der Ertrag zu gering. In diesen Fällen lohnt es sich, andere Anlagemöglichkeiten zu prüfen.

FAZIT

Vor dem Abschluss einer Versicherung ist es wichtig, sich umfassend über den individuellen Bedarf zu informieren. Haus-, Hunde- und Autobesitzer müssen genau wie Familien auf andere Dinge achten als Alleinstehende.

Dazu kommt die Gesetzeslage, die eventuell für verschiedene Dinge oder Berufe notwendige Versicherungen explizit vorschreibt. Oder es sind Risiken bestimmter Gefahrengruppen wie Extremsportler zu prüfen. Hier könnten die Krankenkassen nämlich eine Leistungsbeschränkung wegen leichtfertigem oder mutwilligen Verhalten geltend machen.

Vor dem endgültigen Abschluss einer bestimmten Versicherungen sollte man dann mehrere Anbieter objektiv vergleichen. Außerdem ist es wichtig, regelmäßig zu prüfen, ob die abgeschlossenen Versicherungen sowie die abgedeckten Schäden noch zur Situation passen. Andernfalls sollten diese Versicherungen aufgestockt, erweitert oder gekündigt werden.