Spenden für Ostafrika: Unseriöse Anbieter erkennen

Berlin (dpa/tmn) - In Ostafrika leiden Millionen Menschen an Hunger. Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist jedoch verhalten - vielleicht auch aus Sorge, ob das Geld wirklich bei den Bedürftigen ankommt.

Woran erkennt man, dass eine Hilfsorganisation seriös ist?

Millionen Menschen in Ostafrika leiden derzeit unter Dürre und an Hunger. Die Spendebereitschaft der Deutschen ist aus Sicht von Hilfsorganisationen jedoch nur verhalten. „In den vergangenen zehn Tagen ist die Spendenbereitschaft zwar leicht angestiegen. Sie steht aber in keinem Verhältnis zur Katastrophe und den Mitteln, die wir benötigen“, sagte Maike Just, Sprecherin von „Gemeinsam für Afrika“, am Freitag (22. Juli) in Berlin. Die Kampagne ist ein Zusammenschluss von 23 Hilfsorganisationen, die sich unter anderem gegen den Hunger in Afrika engagieren.

Schätzungen der UNO zufolge würden 300 Millionen Dollar benötigt, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dabei sei es generell schwierig, für Afrika Spenden zu sammeln, sagte Just. „Da hat sich bei den Menschen vielleicht schon eine gewisse Müdigkeit eingestellt.“ Trotzdem hoffe das Bündnis, noch mehr Geld zu sammeln. Auch zahlreiche andere Hilfsorganisationen sammeln Geld, um den Betroffenen zu helfen. Wie können Spendewillige erkennen, dass sie an eine seriöse Organisation überweisen?

Bei übertrieben dringlichen Spendenaufrufen sollten Verbraucher misstrauisch werden, erklärt das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) in Berlin. Stark Mitleid erweckende und gefühlsbetonte Werbung sei ein Hinweis auf unseriöse Organisationen.

Seriöse Hilfswerke hätten für Not- und Katastrophenfälle vorgesorgt, erklärt das Institut. Die Hilfe könne in der Regel auch ohne Rücksicht auf den Spendeneingang gestartet werden. Mit den Spenden könnten dann weitere Maßnahmen gestartet und die Katastrophenmittel wieder aufgefüllt werden.

Spender können sich vor einer Überweisung von der Seriosität der Organisation überzeugen, etwa indem sie deren Internetseite besuchen. Außerdem sollte die Organisation das Spendensiegel des DZI haben.

Generell könnten Geldmittel von den Hilfswerken flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden, erklärt das DZI. Viele Produkte könnten billiger vor Ort gekauft werden und stärkten außerdem die Wirtschaft am Zielort. Sachspenden seien nur empfehlenswert, wenn seriöse Organisationen gezielt um sie bitten.