Studentenwohnung: Besser kaufen als mieten
Studieren ist ganz schön teuer. Fast die Hälfte ihres Einkommens müssen Studenten für Miete aufwenden. Wer allerdings die Studentenbude kauft statt sie zu mieten, kann aus der zeitweiligen Bleibe eine Goldgrube machen.
In vielen Universitätsstädten ist der Wohnraum für Studenten knapp — und das treibt die Mietpreise kräftig in die Höhe. Über 18 Euro pro Quadratmeter müssen Studenten beispielsweise für eine Single-Wohnung in Stuttgart ausgeben, in Frankfurt am Main und München sind es über 17 Euro, so das Portal Immonet. Bei 40 Quadratmetern sind monatlich also rund 700 Euro fällig. Rund 40 Prozent des durchschnittlichen Einkommens von Studenten fließen inzwischen in die Miete.
Wer da genau auf sein Geld achtet und nicht zu viel ausgeben möchte, stellt sich die Frage: Besser kaufen statt mieten? Vorteil: Wohneigentum verhilft nicht nur dem Sprössling zu einer ordentlichen Bleibe, bei günstigen Finanzierungsbedingungen wirft es sogar eine attraktive Rendite ab.
Ein Beispiel: Kosten 40-Quadratmeter Wohnraum 100.000 Euro, beträgt die monatliche Kreditbelastung bei einer 20-jährigen Baufinanzierung bei 3,3 Prozent Effektivzins und einer Anfangstilgung von einem Prozent 360 Euro pro Monat. Käufer würden also nur halb so viel an die Bank zahlen, wie sie in vielen Großstädten an Miete kassieren können. Bei vielen Kreditinstituten wie Comdirect, Santander oder 1822 direkt sind die Zinsen mit 3,01 bis 3,20 Prozent sogar noch niedriger.
Es gilt die alte Maklerregel: „Die Lage ist das A und O, damit sich das Objekt hoher Nachfrage erfreut“, weiß Jan Enno Einfeld, Immobilienexperte bei Comdirect. Dabei muss die Studentenbude nicht unbedingt im Zentrum liegen, auch Standorte in Uni-Nähe sind beliebt. Das Objekt sollte aber auch in einem guten Zustand sein und über eine ordentliche Ausstattung verfügen. Sinnvoll ist der Erwerb einer Studentenbude in beliebten traditionellen Uni-Standorten, etwa Heidelberg, Tübingen, Marburg oder Jena.
Eigentümer profitieren zum Einen von überdurchschnittlichen Quadratmeterpreisen: Da die Gesamtmiete niedrig ist, können Vermieter für kleine Wohnungen höhere Quadratmeterpreise verlangen als für große. Höhere Mieteinnahmen führen zu mehr Mietrendite. Zum Anderen von den regelmäßigen Mietanpassungen: Studenten wechseln vergleichsweise oft die Wohnung, da sie nur wenige Jahre am Ort bleiben. Vermieter können den Mietzins dabei regelmäßig an die Preisentwicklung anpassen. Und zum Dritten: Für Eigentümer ist die Belastung überschaubar, denn eine Studentenbude kann man zum Teil schon für fünfstellige Beträge erwerben. Hinzu kommt: Die Kreditzinsen sind im Keller.
Ein Steuerspar-Tipp für Käufer: Vermieter können die Kreditzinsen, den anfallenden Erhaltungs- und Sanierungsaufwand sowie die Abschreibung des Objekts steuerlich absetzen. Wohnt das eigene Kind in der Wohnung, müssen Eltern nur 75 Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete erheben, um den vollen Steuerbonus zu genießen.