Tagesgeld und Festgeld: 15 Banken haben Zinsen im Juli gesenkt
Kanpp zwei Wochen nach der Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) haben bereits zahlreiche Banken ihre Sparzinsen teils kräftig nach unten korrigiert. Was man bei Tages- und Festgeldern noch rausholen kann und wo es bereits weniger fürs Ersparte gibt.
Düsseldorf. Die Zinsentscheidung der EZB hat wie erwartet Auswirkungen auf die Geldanlage. Zunächst waren es vor allem die Tagesgeldzinsen, die unter der jüngsten Zinsentscheidung durch die Europäischen Währungshüter zu leiden hatten. Neben der Deutschen Skatbank haben auch Comdirect-Bank und Triodos-Bank bereits ihre Tagesgeldzinsen zurückgefahren. Während bei Skatbank und Triodos-Bank die Zinssätze generell um rund einen Viertel Prozentpunkt auf 0,75 Prozent bzw. 1,30 Prozent nachgaben, senkte die Comdirect-Bank ihren Tagesgeldzins zunächst nur für Guthaben bis 10000 Euro — ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Einlagen darüber werden weiterhin mit eher mageren 1,0 Prozent verzinst, jenseits der 50000 Euro-Marke sind es sogar nur mehr 0,50 Prozent.
Aktuell nachgezogen mit Zinssenkungen bei den Tagesgeldern haben auch die Allianz-Bank (0,5 statt 1,00 Prozent), die AKF Bank (2,15 statt 2,40 Prozent) sowie die DHB Bank Online-Tagesgeld (1,60 statt 1,75 Prozent).
Mit einer neuen Tagesgeldaktion ging hingegen Wüstenrot an den Start. Ab sofort erhalten Neukunden 2,44 Prozent für Beträge bis 10000 Euro - garantiert für sechs Monate.
Bei den Tagesgeld-Topangeboten ändert sich zunächst nichts. Cosmos Direkt und Gefa Bank bieten weiter 2,50 Prozent, auch Moneyou gehört mit 2,45 Prozent weiterhin zum Top-Trio bei den Tagesgeldern. Mit 2,40 Prozent kaum weniger wird auch auf den Tagesgeldkonten von AKF Bank, Cortal Consors sowie der jüngst erst auf den Markt gekommenen Rabo Direct Bank gutgeschrieben.
Ebenfalls noch deutlich über der aktuellen Inflationsrate von 1,7 Prozent bewegen sich einige Tagesgeldangebote mit Zinsen von rund 2,30 Prozent. Beispielsweise jene der Advanzia-Bank, von 1822 direkt, der Direktbanken von Audi und Volkswagen oder der Deniz Bank. Nur dicht dahinter folgen einige alte Bekannte: Etwa die Amsterdam Trade Bank, die Bank of Scotland, ING-Diba oder VTB — allesamt mit aktuellen Tagesgeldzinsen von 2,25 Prozent.
Bei den Festgeldern eröffnet die Garanti Bank International den Reigen der „Zinsanpasser“. Über die Laufzeiten von zwischen sechs Monaten und vier Jahren gaben die Zinsen um 0,1 bis 0,25 Prozentpunkte nach. Wer beispielsweise sein Geld für den klassischen Zeitraum von zwölf Monaten binden möchte, erhält hier nur noch 2,50 Prozent auf sein Zinskonto gutgeschrieben. Auch die Bank 11senkte bereits ihre Zinssätze für Festgelder quer durch alle Laufzeiten teils kräftig. Beim einjährigen Festgeld liegt der Zinssatz jetzt bei 2,25 Prozent.
Ab sofort haben überdies folgende Banken Zinsanpassungen bei Festgeldern vorgenommen.
Merkur Bank: Sie senkt für die Laufzeiten von sechs Monaten bis zu zwei Jahre teils gewaltig - um bis zu 0,90 Prozentpunkte. Der Festgeldzins für ein Jahr beträgt jetzt noch 1,00 statt 1,50 Prozent - allerdings erst ab einer Mindesteinlagesumme von 10.000 Euro. Unterhalb dieser Summe werden überhaupt keine Zinsen gezahlt.
Allianz-Bank: Ihre Festgeldzinsen sinken um bis zu 0,5 Prozentpunkte - für ein Jahr Laufzeit von 1,00 Prozent auf 0,5 Prozent.
DHB Bank: Deren Festgelder sinken bei einjähriger Laufzeit von 2,25 Prozent auf 1,90 Prozent.
AKF Bank und Ziraat-Bank: Sie verringern ihre Festgeldzinsen unter anderem für ein Jahr von 2,60 Prozent auf 2,40 Prozent bzw. von 2,50 Prozent auf 2,25 Prozent.
Bank of Scotland: Hier sinken die einjährigen Festgelzinsen etwas moderater - von 2,60 Prozent auf 2,50 Prozent.
Und die Postbank: Auch sie nimmt die Zinssätze für Festgeld und Sparbriefe zurüch - für 5.000 euro bei einem Jahr Laufzeit von 0,70 auf 0,45 Prozent.
Zum 18.07. folgte schließlich die Targobank. Ihre Festgeldzinsen fallen um 0,2 bis 0,5 Prozentpunkte - für ein Jahr von 1,2 Prozent auf 1,00 Prozent.
Die derzeitigen Top-Anbieter bei einjährigen Festgeldern bleiben neben der Oyak-Anker Bank und IKB direkt (beide 2,30 Prozent) sowie der Bank of Scotland (2,50 Prozent) weiterhin die Deniz Bank und Moneyou. Sie verzinsen Festgeldanlagen für ein Jahr - noch - mit 2,55 bzw. 2,75 Prozent.
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