Tagesgeld Vergleich: Bis zu fünf Prozent Zinsen für Neukunden
Düsseldorf. Trotz einer drohenden Leitzinssenkung im Oktober sind die Tagesgeldzinsen derzeit stabil. Einige Anbieter haben ihre Konditionen im September zudem nochmals angehoben, ein Kombiprodukt überflügelt mit fünf Prozent sogar Top-Zinsangebote beim Festgeld.
Zum Ende des dritten Quartals sorgten einige Anbieter wieder für Bewegung am deutschen Tagesgeldmarkt. Bereits Mitte September konnten sich Deniz-Bank und HKB Bank mit Zinsaufschlägen von 0,11 bzw. 0,10 Prozentpunkten im Spitzenfeld des Biallo-Tagesgeldvergleichs positionieren. Mit 2,63 Prozent bzw. 2,65 Prozent sind beide Anbieter hier neuerdings gleichauf und bieten sogar ein Quäntchen mehr als beispielsweise die Bank of Scotland, Cortal Consors oder Credit Europe Bank mit je 2,60 Prozent.
Schon etwas länger behauptet Moneyou seine Spitzenplatzierung am Tagesgeldmarkt. Mit einer Zinsanhebung von 0,10 Prozentpunkten, auf 2,70 Prozent Ende September, rückt der Tagesgeld-Neuling nun fast an die Spitze — zusammen mit NIBC Direct (ebenfalls 2,70 Prozent). Beide liegen nur knapp hinter dem derzeitigen Top-Zins beim Tagesgeld. Diesen bietet mit 2,96 Prozent bis einschließlich 28. November nach wie vor die Advanzia-Bank ihren Neukunden, allerdings erst ab einer Mindesteinlage von 5.000 Euro.
Nicht ganz den Sprung unter die Top-5 schafften Fidor Ficoba und Amsterdam-Trade-Bank (ATB) nach ihren jüngsten Zinsschritten. Die Internet-Community mit Banklinzenz, Fidor, legte dabei um ganze 0,35 Prozentpunkte auf 2,55 Prozent zu. Sogar um beachtliche 0,60 Prozentpunkte erhöhte die ATB bei ihrem Internet-Tagesgeldkonto — und bietet jetzt einen Zinssatz von 2,10 Prozent. Und: Aktuell meldet der Baufinanzierer Wüstenrot eine Zinsanhebung von 0,22 Prozentpunkten bei seinem Tagesgeldprodukt. 2,55 Prozent bekommen hier Neukunden sowie Bestandskunden für Neueinlagen ab sofort — allerdings nur bis zu einem Anlagebetrag von 10.000 Euro. Daher empfiehlt es sich stets den konkreten Zinsertrag zu ermitteln, wenn Offerten mit Einschränkungen versehen sind.
Galten lange Zeit 2,00 Prozent als eine Art Eintrittskarte ins Mittelfeld am etablierten Tagesgeldmarkt, hat sich diese Zinsgrenze mittlerweile auf 2,50 Prozent erhöht. Gleich fünf Anbieter liegen hier mittlerweile gleichauf. Allerdings sind die Tagesgeldangebote von Audi Bank (bis 50.000 Euro), Hanseatic Bank (bis 250.000 Euro), ING-Diba (bis 15. Dezember für sechs Monate, ab 5.000 Euro), Santander-Bank und Volkswagen Bank (bis 50.000 Euro) allesamt nur Neukunden vorbehalten. Und auch hier gilt: Die Angebote und weisen teils zusätzliche Einschränkungen auf. Mit 2,40 Prozent bietet auch die VTB Bank — der Newcomer am deutschen Markt hat russische Wurzeln — auch Bestandskunden kaum weniger Zinsen. Allerdings ist dieses Angebot vorerst auch bis Jahresende begrenzt.
Mit ihrer neuen Postbank Giro plus Aktion stößt die Postbank seit 30. September sogar in neue Zinsregionen beim Tagesgeld vor. Wer sich für ein neues Girokonto bei der Postbank entscheidet, kann auf dem angegliederten Tagesgeldkonto 5,00 Prozent ergattern. Aber: Nur bis zu einer Einlage von 15.000 Euro auf fünf Monate begrenzt. Das bedeutet einen Maximalertrag von 312,50 Euro. Wie bei allen Anlageofferten ist das eine Abwägungsfrage von Aufwand und Ertrag.