Urlaub mit Tieren : Wenn Herrchen auf Reisen geht
Soll das Haustier mit in die Ferien, müssen die Vorbereitungen rechtzeitig getroffen werden.
Düsseldorf. Der Beginn der Ferienzeit ist für die meisten Menschen ein Grund zur Freude. Steffen Seckler vom Deutschen Tierschutzbund jedoch fürchtet diese Zeit. "In jedem Jahr werden dann besonders viele Tiere in den Heimen abgegeben oder gar ausgesetzt", sagt er.
Das Problem sei, dass sich viele Menschen gerade zu Weihnachten oder Ostern Tiere anschaffen oder verschenken, ohne sich Gedanken zu machen, was mit ihnen ist, wenn die Familie in Urlaub fährt. "Die Anschaffung eines Tieres bedeutet langfristige Verantwortung. Das ist vielen nicht klar."
Doch es geht auch anders. So hat der Deutsche Tierschutzbund eine Initiative mit dem Namen "Nimmst Du mein Tier, nehm’ ich dein Tier" ins Leben gerufen. Viele tausend engagierte Tierbesitzer werden damit zu Herrchen und Frauchen auf Zeit, indem sie Tiere anderer in Obhut nehmen, solange die Besitzer in Urlaub fahren. Dafür revanchieren sich diese dann später auf die gleiche Weise. "Vermittelt wird das von den über 700 Tierschutzvereinen in Deutschland, die Mitglied im Tierschutzbund sind", sagt Seckler.
Einige Tiere begleiten die Familie aber auch gerne mit ins Urlaubsland. "Das geht aber nicht bei allen", berichtet Seckler. So sei es in der Regel kein Problem, etwa Hunde mit auf Reisen zu nehmen. Bei Kleintieren, Vögeln und Katzen rät der Experte allerdings davon ab. Diese Tiere fühlen sich in der Regel in vertrauter Umgebung wohler.
Aber auch wenn die Reise wie bei Hunden kein Problem darstellt, gilt es, gut zu planen. Spätestens sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt sollte man sich über die Einreisebestimmungen des Gastlandes für Tiere informieren. "Eine Reise muss vorbereitet werden. So sollten alle notwendigen Untersuchungen und Impfungen durchgeführt werden", rät Seckler.
In der EU gibt es seit 2004 einheitliche Bestimmungen. Der EU-Heimtierausweis, der vom Tierarzt ausgestellt wird, ist Pflicht. Darin wird unter anderem der Tollwut-Impfschutz dokumentiert. Außerdem ist darin die Kennnummer des mit einem Mikrochip markierten Tieres vermerkt. Bis 2012 wird aber auch eine Tätowierung als Kennzeichnung akzeptiert. Wer den Ausweis noch nicht hat, bekommt ihn für 80 Euro inklusive Impfung und Chip beim Tierarzt.
Für Großbritannien, Irland und Schweden gelten schärfere Richtlinien, was etwa den Impfschutz gegen Tollwut sowie Behandlungen gegen Bandwurm- und Zeckenbefall anbelangt.
Nicht-EU-Länder haben ihre jeweils eigenen Bestimmungen. Informationen dazu gibt es meist bei den Botschaften des jeweiligen Landes oder auch beim Deutschen Tierschutzbund. Dabei ist es nicht nur sinnvoll, diese Bestimmungen einzuhalten, weil man so den teilweise hohen Strafen entgeht: In vielen Ländern, besonders südlich der Alpen, gibt es Krankheiten, die eine ernste Gefahr für die Tiere darstellen.
Zur richtigen Reiseplanung gehört ebenfalls nachzufragen, ob im Hotel oder in der Ferienwohnung Tiere erlaubt sind. Am besten ist es, man lässt sich die Erlaubnis schriftlich bestätigen, um Ärger vorzubeugen.
Geht es dann schließlich auf Tour, müssen beim Transport einige Regeln beachtet werden. Selbst bei einer kurzen Rast etwa an der Raststätte, kann die Innentemperatur von in der Sonne abgestellten Autos bis auf rund 60 Grad Celsius ansteigen. Gerade Hunde vertragen solche hohen Temperaturen schlecht, da sie nicht über die Haut schwitzen können.
Weitere Informationen gibt es beim Tierschutzbund unter 3 0228/60 49 60.
Für den Hund Neben dem EU-Heimtierausweis dürfen einige Dinge auf der Reise nicht fehlen. Eine Reiseapotheke vom Tierarzt und die Haftpflichtversicherungsnummer gehören ebenso dazu wie Vorräte an Fertigfutter, der Futter- und Trinknapf sowie Spielzeug.
Für die Katze Auch für Katzen ist der Heimtierausweis unerlässlich. Katzenstreu und Katzentoilette sollten aber auch ins Gepäck. Und außer über Spielzeug freut sich die ans Reisen gewöhnte Katze (die meisten bleiben lieber zu Hause), über ein Kratzbrett.