Warentest: Viele Spendenorganisationen arbeiten nicht transparent
Berlin (dpa/tmn) - In der Vorweihnachtszeit starten oft große Spendenaktionen. Doch wo genau das Geld hingeht und was in der Verwaltung der Organisationen hängen bleibt, ist oft unklar. Viele Hilfsorganisationen verweigern darüber sogar die Auskunft.
Für Tiere oder die Umwelt spenden viele gern. Aber nicht jeder, der hier Spenden sammelt, geht verantwortungsvoll damit um, zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Sie hat 46 Spendenorganisationen aus den Bereichen Tier-, Natur- und Artenschutz unter die Lupe genommen und kritisiert, dass einige davon nicht wirtschaftlich arbeiten und nicht offenlegen, was mit dem eingeworbenen Geld passiert. Ein wichtiger Aspekt für die Entscheidung über die Spenderorganisation sollte sein, wie viel von jedem Euro tatsächlich für den guten Zweck eingesetzt werden.
Mindestens 65 Cent sind es zum Beispiel beim BUND, Greenpeace oder WWF Deutschland. Ebenso wie Atmosfair, der Deutsche Tierschutzbund und Provieh informierten diese Organisationen weitgehend darüber, wohin die Spenden fließen. Sie arbeiteten wirtschaftlich und seien solide organisiert, berichtet Stiftung Warentest in der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 12/2013).
Bei sechs der untersuchten Organisationen sollte man sich überlegen, ob man an sie spendet, weil sie mehr als 35 Prozent ihrer Ausgaben allein für Werbung und Verwaltung ausgeben, so Stiftung Warentest. Zum Teil kommt nur knapp die Hälfte von jedem gespendeten Euro den angegebenen Tierprojekten zugute. Und 19 der 46 Organisationen verweigerten sogar jede Auskunft darüber, wie sie mit Spenden umgehen. Jahresberichte gab es entweder nicht - oder sie gaben keine Informationen über die Spendenverwendung, bemängelt Stiftung Warentest.