Wie Kunden die Paketzustellung steuern können
Erfurt (dpa/tmn) - Auf ein Paket zu warten, kann zur Geduldsprobe werden. Muss es aber nicht. Kunden können aktiv werden. Viele Paketdienste bieten Optionen an, mit denen der Empfänger die Lieferung des Paketes beeinflussen kann.
Da wartet man sehnsüchtig auf das Paket, und dann ist man gerade außer Haus, wenn es zugestellt wird. Oder man findet nur eine Benachrichtigung über den gescheiterten Zustellversuch im Briefkasten, obwohl man eigentlich zu Hause war. Hat der Zusteller etwa gar nicht geklingelt? Falls das tatsächlich passieren sollte, kann der Empfänger ohnehin nicht viel machen, erklärt Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen. „Dass der Zusteller nicht geklingelt hat, müssen Sie erst einmal nachweisen. Und wenn es hart auf hart kommt, steht dann Aussage gegen Aussage.“
Abwarten und Tee trinken ist aber nicht das Einzige, was Kunden bleibt. Es gibt Möglichkeiten, die Lieferung des Paketes zu beeinflussen. Dafür muss er allerdings meist beim Paketzusteller registriert sein. Ein Überblick:
Informieren:DPD, DHL und GLS teilen dem Empfänger per SMS oder E-Mail mit, dass eine Paketlieferung ansteht. Das Zeitfenster der Lieferung begrenzen sie dabei auf eine bis vier Stunden. Hermes informiert seine Kunden zwar, an welchem Tag sie ein Paket erhalten, gibt aber kein genaueres Zeitfenster an.
Zustellung zum Wunschziel:Bei DHL zum Beispiel können registrierte Empfänger sich das Paket in eine Filiale schicken lassen, einen Nachbarn des Vertrauens angeben oder es an einem verabredeten Ort abstellen lassen - etwa in der eigenen Garage. Solche Services bietet auch Hermes und GLS an: Das Abstellen am Wunschort ist genauso möglich wie die Zustellung an einen Paketshop oder die Änderung der Lieferadresse.
Erneute Zustellung:Wurde das erste Mal vergeblich versucht, das Paket zuzustellen, lässt sich eine erneute Zustellung bei Hermes und DPD auch ohne Registrierung beeinflussen. Auf der Notiz, die den Empfänger über den gescheiterten Zustellversuch informiert, findet sich ein Code. Damit können Empfänger eines DPD-Paketes online einen Zustelltag auswählen, eine neue Adresse angeben, einen Abstellort oder einen Paketshop aussuchen. Bei Hermes geht das telefonisch.
Die Anbieter machen unterschiedlich viele Zustellungsversuche, bevor das Paket eingelagert wird und an den Absender zurückgeht. Während DPD und Hermes dreimal beim Empfänger klingeln, ist bei GLS nach dem zweiten Versuch Schluss. Ähnlich ist es bei DHL. Die Posttochter hinterlegt das Paket nach dem ersten Versuch in einer Postfiliale. Empfänger können es dort abholen oder sich noch einmal zustellen lassen.