Aktivurlaub ist erholsamer als Strandaufenthalt
Köln (dpa/tmn) - Einfach mal richtig ausspannen - das möchte so mancher im Urlaub. Doch nur faul am Strand rumliegen, steigert nicht unbedingt den Erholungswert. Das hat jetzt eine Studie ergeben.
Wer im Urlaub nur auf der faulen Haut liegt, ist hinterher weniger erholt als jemand, der in den Ferien körperlich aktiv war. Darauf weist Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln hin. „Nach einem erholsamen, aktiven Urlaub hat man bis zu zehn Wochen lang nachweisbar weniger Stresshormone im Körper und ist somit stressresistenter“, sagt er. „Auch das Immunsystem wird gestärkt und ist widerstandsfähiger gegen Bakterien und Viren im Alltag.“
Eine Umfrage der Hochschule unter 1013 Deutschen im Alter von 25 bis 69 Jahren bestätigt das: Dabei gaben knapp drei Viertel (74 Prozent) der Befragten an, dass für sie ein Urlaub mit einem abwechslungsreichen und vielfältigen Freizeitangebot den größten Erholungseffekt habe. Vor allem in den Bergen ist ihrer Meinung nach ein solcher Effekt feststellbar.
„In den Bergen, fernab von Feinstaub und Ozon, bringt jede Bewegung den Kreislauf auf Touren und lässt das Herz kräftiger schlagen als unten im Tal“, sagt Froböse. Der Körper müsse die reduzierte Sauerstoffsättigung der Luft kompensieren, indem er mehr rote Blutkörperchen produziert, die den Sauerstoff in die Zellen transportieren. Außerdem wirke sich eine aktive Auszeit in den Bergen positiv auf die Regeneration nach physischen Belastungen, auf die Konzentrationsfähigkeit und den Fettstoffwechsel aus.
Die Untersuchung ergab außerdem, dass es Frauen allgemein schwerer fällt, im Urlaub abzuschalten: 43,3 Prozent gaben an, Probleme damit zu haben, den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Bei den Männern waren es 10 Prozent weniger. Mit jeweils rund 56 Prozent war sich jedoch die Mehrheit beider Geschlechter einig, dass die nötige Entspannung durch ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm — im Alltag wie im Urlaub — begünstigt werde. Die Umfrage erfolgte im Auftrag der Tourismus-Organisation Graubünden Ferien.