AOK übernimmt mehr Kosten für künstliche Befruchtung
Stuttgart (dpa) - Die AOK Baden-Württemberg wird Paaren mit Kinderwunsch finanziell stärker unter die Arme greifen. Die Krankenkasse hat zudem die Altersbegrenzung für Frauen aufgehoben und lässt auch gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften davon profitieren.
Die AOK Baden-Württemberg übernimmt künftig einen höheren Anteil der Kosten bei künstlicher Befruchtung. Von Juli an werden Paaren mit Kinderwunsch drei Viertel der Behandlungskosten für die ersten drei Versuche ersetzt. Bislang hatten sie einen gesetzlich festgelegten Anspruch auf die Hälfte. Nach weiteren Angaben der größten gesetzlichen Kasse im Land vom Dienstag (25. Juni) wird die Altersbegrenzung für die Patientinnen zur Kostenübernahme von derzeit 40 Jahren aufgehoben.
Auch Frauen, die in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft leben, können die Neuregelung in Anspruch nehmen. Sie gilt, wenn beide Partner bei der AOK Baden-Württemberg versichert sind und berechtigte Erfolgsaussichten durch die Behandlung bestehen. Die Zahl der Anträge auf Erstattung der Behandlungskosten bei künstlicher Befruchtung beziffert die AOK auf 2500 bis 3000 pro Jahr.
Nach den Worten von Günter Güner, derzeitiger Vorsitzender des AOK-Verwaltungsrats, soll der erhöhte Zuschuss dazu beitragen, dass die Behandlung nicht primär vom Geldbeutel abhängt. In der AOK Gruppe bietet nur die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland eine höhere Unterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch an. Nach weiteren AOK-Angaben gibt es dieses Plus auch bei anderen Kassen, insbesondere bei Betriebskrankenkassen.