Apotheker warnen vor Pillen-Abo am Telefon
Erfurt (dpa) - Die Landesapothekerkammer Thüringen warnt Verbraucher vor dem Abschluss von Pillen-Abos am Telefon. Dabei geht es um Lieferverträge für Nahrungsergänzungsmittel wie Brausetabletten.
Mit vermeintlich preiswerten Probepackungen würden am Telefon vor allem alte Menschen geködert, sagte Kammergeschäftsführer Danny Neidel. In der Regel schließe man mit der Lieferung einer Probepackung aber ein teures Pillen-Abonnement ab, was bei telefonischem Vertragsabschluss nicht erkennbar sei. „Die Sorge vor allem älterer Menschen um die eigene Gesundheit wird von den Anbietern schamlos ausgenutzt“, sagte Neidel.
Nahrungsergänzungsmittel sind in der Fachwelt höchst umstritten. Weil sie nicht unter das Arzneimittelrecht fallen, müssen deren Hersteller den Nutzen nicht in Studien vor der Marktzulassung unter Beweis stellen. „Ehrlich gesagt, bin ich schon froh, wenn die Menschen sich damit nicht schaden“, sagte Neidel. Im Gegensatz dazu müssen apothekenpflichtige Medikamente langwierige Studien durchlaufen, bevor sie verkauft oder von Ärzten verordnet werden dürfen. Allerdings bieten auch viele Apotheken die nicht rezeptpflichtigen Nahrungsergänzungsmittel zum Verkauf an.