Deutsche verhüten souverän
Köln (dpa) - Die Deutschen haben kaum Probleme mit sexueller Verhütung. Das zeigt eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung anlässlich des Weltverhütungstages (26. September).
Dabei sei Verhütung nicht mehr wie früher allein „Frauensache“.
Drei Viertel der sexuell aktiven Bevölkerung zwischen 18 und 49 Jahren wendeten Verhütungsmittel an, teilte die Behörde mit. „Es ist wirklich ein absolut hohes Niveau“, sagte die Sprecherin Marita Völker-Albert.
Mehr als die Hälfte (53 Prozent) setzt bei der Verhütung auf die Pille, danach folgen mit 37 Prozent Kondome. Weitere 10 Prozent beugen mit einer Spirale einer Schwangerschaft vor, und noch einmal 10 Prozent lassen sich sterilisieren.
„Jugendliche verhüten heute auf demselben Niveau wie Erwachsene“, sagte Völker-Albert. Nur für Jugendliche mit Migrationshintergrund gelte das so noch nicht, aber auch hier sei eine Verbesserung nachweisbar.
16 Prozent der sexuell aktiven Menschen verhüten nicht. Knapp die Hälfte davon will oder erwartet ein Kind. Vor allem in der Altersdekade zwischen 30 und 39 Jahren ist der Kinderwunsch stark ausgeprägt. „Bei der anderen Hälfte ist es keinesfalls so, dass man sagen müsste, das sind Menschen, die sich nicht verantwortungsvoll verhalten“, erläuterte Völker-Albert. Zu diesen 8 Prozent gehörten unter anderem zeugungsunfähige Männer oder Frauen, die nicht mehr schwanger werden könnten. Weitere 8 Prozent machten bei der Umfrage keine Angaben.
Die Pille gilt als besonders bequemes und gleichzeitig zuverlässiges Verhütungsmittel, beim Kondom ist das Hauptargument der gleichzeitige Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Erregern. Die „Pille danach“ haben 11 Prozent der Frauen schon einmal angewendet. Für die repräsentative Erhebung wurden dieses Jahr 1750 Männer und Frauen befragt.