Aufwärmen nicht vergessen: Fitness-Tipps für Golfer

Wiesbaden (dpa/tmn) - Aus dem Stand zum großen Schwung ausholen - das kann für Golfer schlimmstenfalls mit einer Verletzung enden. Sie brauchen ein geeignetes Warm-up. Aber vielen Hobbyspielern sind die Aufwärmübungen peinlich.

Der typische Hobbygolfer wärmt sich nicht auf. Dabei wäre es so einfach: „Drei Minuten diagonale Stimulation - da ist alles drin“, sagt Rainer Mund, Mitglied der Professional Golfers Association (PGA). Bei der diagonalen Stimulation hebt der Golfer das linke Knie und berührt es mit der rechten Hand, dann hebt er das rechte Knie und berührt es mit der linken Hand. Diese simple Übung rege das Herz-Kreislauf-System an und wärme den ganzen Körper auf, erklärt Mund. Zusätzlich trainiere sie die Organisation der rechten und linken Gehirnhälfte.

Wer darüber hinaus etwas machen will, für den bieten sich zum Aufwärmen Drehsprünge an. Die seien wie die Hockstrecksprünge, die viele aus der Schule kennen - nur mit Drehung. „Das sorgt dafür, dass die Rotationsmuskeln aufgewärmt werden.“ Sich den Schläger in den Rücken zu klemmen und unkontrolliert hin und her zu schwingen, sei keine geeignete Aufwärmübung. Damit könnten die Hobbyspieler mehr Schaden anrichten, als dass Gutes dabei herauskommt.

Viele Hobbygolfer verzichten aus Scheu auf die Aufwärmübungen: „Es ist immer auch ein Stück Überwindung“, sagt Mund. Denn wer auf der Driving Range erst einmal mit Gymnastik starte, laufe Gefahr, ausgelacht zu werden. Außer einem gesunden Selbstbewusstsein hilft da nichts. „Wenn Sie dann erfolgreich sind, machen die anderen es nach.“

Der Golf-Coach rät Anfängern wie Fortgeschrittenen außerdem zu Gleichgewichtsübungen. In insgesamt drei Schlägen verlagert der Golfer das Gewicht vom hinteren Fuß erst auf beide Füße und dann auf den vorderen Fuß. Das sensibilisiere den Golfer für einen sicheren Stand. Mit der sogenannten Dreier-Übung kann der Sportler sich auch für den Schwung sensibilisieren: Erster Schlag - langsam schwingen, zweiter Schlag - etwas schneller schwingen, dritter Schlag - schnell schwingen. Dehnen gehört ebenfalls zum Warm-up. Den Fingern tut ein Stretching vor dem Spiel gut.

Besonders die Körpermitte werde beim Golfen beansprucht. Deshalb sollten Spieler, die mit einem gewissen Ehrgeiz trainieren, ihre Muskeln in Bauch und Rücken stärken. „Das ist für gute Golfer extrem wichtig, um keinen Bandscheibenvorfall zu kriegen“, sagt Mund. Er empfiehlt Halteübungen, um den Rumpf zu stabilisieren. Eine solche Übung besteht zum Beispiel darin, dass sich der Sportler seitlich auf den Boden legt, dann auf den Unterarm stützt und den gesamten Oberkörper und die Hüfte abhebt.

Für fortgeschrittene Golfer, die einen Ausgleichssport suchen, empfiehlt Mund Klettern. Dort werde die Spannung in der Körpermitte trainiert, das Zupacken mit den Fingern und die Balance mit den Füßen - alles, was ein guter Golfer braucht.