Bei Durchfall nach zwei Tagen zum Arzt
Berlin (dpa/tmn) - Akuter Durchfall wird oft durch Infektionen mit Viren oder Bakterien ausgelöst. Er kann dazu führen, dass der Körper austrocknet. Kinder, Senioren und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Nierenschwäche sind dafür besonders anfällig.
„Deshalb bei Durchfall viel trinken: Ideal sind Elektrolytmischungen, die neben Wasser- auch Salzverluste auffüllen“, rät Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer in Berlin. Die Mischungen sollten neben Traubenzucker auch die beiden Salze Natrium und Kalium enthalten.
Experten sprechen von Durchfall, wenn der Stuhlgang mindestens dreimal täglich breiig oder wässrig ist. Oft wird Durchfall begleitet von Übelkeit, Krämpfen oder Bauchschmerzen. Hält der Durchfall länger als zwei Tage an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Fieber, Blut im Stuhl oder Kindern unter zwei Jahren sollte Durchfall immer ärztlich behandelt werden.
Bei akutem Durchfall helfen verschiedene rezeptfreie Medikamente. Der Wirkstoff Loperamid hemmt die Darmbewegungen, macht den Stuhl fester und verringert den Stuhldrang. Bei Darminfektionen und von Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren darf er nur nach Empfehlung des Arztes eingenommen werden. Loperamid sollte in der Selbstmedikation maximal zwei Tage lang angewendet werden. Sogenannte Adsorbentien binden Wasser und andere Substanzen wie Giftstoffe an ihrer Oberfläche. Sie wirken gegen Durchfall lokal im Darm. Auch Pflanzenextrakte können gegen Durchfall helfen.
Probiotika sind lebende, vermehrungsfähige Bakterien, wie zum Beispiel bestimmte Milchsäurebakterien. Probiotika können Durchfall reduzieren, die Mikroorganismen verkürzen die Dauer der Erkrankung durchschnittlich um einen Tag. „Voraussetzung ist, dass man parallel dazu den Verlust von Elektrolyten ausgleicht“, erläutert Fink.
Wer bei Durchfall auf ein Hausmittel zurückgreifen will, kann rohe Äpfel reiben und essen. Im Apfel ist viel Pektin enthalten, das im Darm quillt und den Darminhalt festigt. Bei leichtem Durchfall helfen auch ein Tee aus Heidelbeerblättern oder starker schwarzer oder grüner Tee. Diese Tees enthalten große Mengen Gerbstoffe, die auf der Darmschleimhaut eine Art Schutzschicht bilden. Die oft als Hausmittel empfohlene Kombination aus Cola und Salzstangen ist nicht empfehlenswert: Sie enthält sehr viel Natrium und Zucker, Kalium fehlt hingegen.