Beim deutschen Weinjahrgang 2013 drohen Preiserhöhungen

Mainz (dpa) - Das Wetter hat den deutschen Winzern in diesem Jahr das Leben schwer gemacht. Die Qualität des Weinjahrgangs stimmt zwar, die Ernte ist aber kleiner ausgefallen. Das könnte in manchen Regionen die Preise steigen lassen, meint das Deutsche Weininstitut.

Der Weinjahrgang 2013 könnte wegen geringerer Ernteerträge mancherorts etwas teurer werden. In einigen Regionen wie Mosel, Baden und Württemberg sei die eine oder andere Preiserhöhung zu erwarten, weil die Mengen zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittel lägen, teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) am Montag in Mainz mit. Auch in Franken, im Rheingau und in der Pfalz sei dies möglich. Das Institut geht von einem Ertrag von 8,3 Millionen Hektoliter Weinmost aus - im vergangenen Jahr waren es 9,1 Millionen Hektoliter, das zehnjährige Mittel liegt bei 9,26 Millionen.

Der Grund: Viele faule Trauben mussten diesmal wegen des feuchten Oktoberwetters aussortiert werden. „Der "goldene Oktober" ist im Grunde genommen ins Wasser gefallen“, sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher. Riesige Preissprünge erwartet er aber nicht. „Wahrscheinlich sind es einige Cent pro Liter, die der Preis angehoben werden muss.“ Mit den Qualitäten sind die Winzer nach DWI-Angaben zufrieden. Die jungen Weißweine seien sehr fruchtbetont. Viele Weine gebe es im mittleren Qualitätsbereich wie Kabinett und Spätlese.

Die Bilanz ist unterschiedlich: Rheinhessen kommt laut DWI mit einer Null heraus, während der Burgunder in Baden unter dem kühlen Wetter gelitten habe - weniger Beeren pro Traube. In Franken sei die Menge ebenfalls geringer als erwartet, nur vereinzelt könne es aber zu Engpässen kommen. Im Rheingau sei die Lese sehr schnell gewesen, deshalb habe auch dort das Optimum nicht ausgereizt werden können.

Alle Anbaugebiete in Rheinland-Pfalz setzen nach dem ersten Anmeldeverfahren auf Eiswein - obwohl die Wetterbedingungen nicht optimal sind. 102 Betriebe hätten bis vergangenen Freitag Eiswein angemeldet, davon rund die Hälfte aus Rheinhessen, gefolgt von Pfalz, Mosel, Nahe und Mittelrhein, teilte die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz mit. Für die Eisweinlese müssen die Trauben bei der Kelterung noch durchgefroren sein, dazu sind erfahrungsgemäß Temperaturen um minus 7 Grad über mehrere Stunden nötig. Am besten für Eiswein geeignet ist aus Sicht der Winzer diesmal der Silvaner.